Die Brandenburger Landwirte leiden unter der Trockenheit. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war es im April zu trocken, zu sonnenreich und deutlich wärmer als im langjährigen Mittel. Der Regen der vergangenen Tage kann die Trockenschäden nicht mehr ausgleichen. Davon ist Burkhard Schulz, der Chef der Landwirtschaftlichen Produktions- und Dienstleistungsgenossenschaft Biesen (LPDG), überzeugt. Vor allem der Roggen, der auf leichteren Böden angebaut wird, hat seiner Meinung nach gelitten. Es werde bei dieser Getreideart zu spürbaren Ernteausfällen kommen, sagte er der Märkischen Zeitung aus Ostprignitz-Ruppin. Und obwohl die schwereren Böden, auf denen Weizen, Gerste und Raps angebaut werden, die Feuchtigkeit besser speichern können, rechnet der Landwirt auch bei diesen Sorten für die diesjährige Ernte nicht mit Höchsterträgen, denn es war viel zu lange viel zu trocken. Im ganzen Monat April habe die automatisch arbeitenden Wetterstation in Kyritz nur 1,5 Liter pro Quadratmeter gemessen, das seien lediglich 4 % der mittleren Monatsmenge. Zum Vergleich: Im April des vergangenen Jahres seien in Kyritz 55 Liter gefallen, 1980 wären es sogar 80 Liter gewesen. Die Natur dürfte kaum in der Lage sein, die durch die Trockenheit im April verursachten Schäden wieder auszugleichen. Das Land Brandenburg will den Bauern allerdings nun helfen. Laut RBB haben die Chefs der Kreisbauernverbände bei einem Krisengipfel von Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) am 4.5.09 über Maßnahmen diskutiert. Im Gespräch sei z.B. ein Existenzsicherungsprogramm wie in früheren Jahren nach Ernteausfällen. Außerdem verlangen die Bauern zinsverbilligte Produktionsmittelkredite, damit die Liquidität der Landwirte sichergestellt wird.