Der Deutsche Biomarkt setzt seinen Wachstumskurs fort. Im Jahr 2014 haben die deutschen Verbraucher für Biolebensmittel und -getränke insgesamt rund 7,91 Mrd. Euro und damit rund 4,8 % mehr als im Vorjahr ausgegeben. Das geht aus Berechnungen und Schätzungen eines von der AMI koordinierten Kreises von Marktexperten der Biobranche hervor.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt verwies anlässlich der internationalen Fachmesse Biofach in Nürnberg auf die guten Marktchancen für Biolebensmittel und das damit verbundene ökonomische Potenzial: „Der Ökolandbau ist und bleibt eine Wachstumsbranche. Insbesondere beim Umsatz, aber auch bei der ökologisch bewirtschafteten Fläche verzeichnen wir Zuwächse. Dennoch ist das Potenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft. Qualitativ hochwertige Bioprodukte ‚Made in Germany‘ sind gefragt. Ich appelliere daher an die Bauern und die Branche, noch stärker auf Bioprodukte aus der Region zu setzen.“
Deutschland zählt zu den größten europäischen Bio-Produzenten in Europa. Mit einem Umsatzanteil von rund 30 % ist es aber auch der mit Abstand größte Biomarkt in Europa. Auch wenn man nur die Umsatzanteile der Produkte betrachtet, die theoretisch auch in Deutschland erzeugt werden könnten ‑ also beispielsweise Südfrüchte wie Bananen und Kaffee außen vor lässt ‑ kann die hohe Nachfrage bei vielen Biowarengruppen nur mit Erzeugnissen aus dem Ausland gedeckt werden.
„Die Produktion kann den dynamisch wachsenden Markt nutzen. Der Boom in der Biobranche eröffnet Chancen für die deutschen Biobauern. Schließlich ist mehr bio aus Deutschland nicht nur für die deutsche Landwirtschaft gut, sondern auch für Umwelt, Natur und Klima“, sagte Schmidt.
Um den Ökolandbau weiter voranzutreiben und auf diesem Weg zu unterstützen, setzt der CSU-Politiker auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. So wurden auf nationaler Ebene die Fördermittel für den Ökolandbau in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht.
Allein im Vergleich zu 2013 sind für die Umstellung auf den Ökolandbau und die Beibehaltung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) 2015 bis zu 24 % höhere Hektarzahlungen beschlossen worden.
Auf europäischer Ebene kämpft Schmidt für eine Anpassung der EU-Vorschriften nur im erforderlichen Umfang. „Gerade auch die kleineren und mittleren Betriebe der Biobranche, die ohnehin schon sehr anspruchsvolle Bio-Produktionsstandards anwenden, dürften nicht durch überzogene Neuregelungen zusätzlich belastet werden“, sagte Schmidt.