Der Kampf um das Geld aus Brüssel führt zu Streit zwischen den Bundesländern. Die EU-Kommission sucht Wege zur Haushaltskonsolidierung und einer aus ihrer Sicht gerechteren Verteilung der Gelder. Derzeit erhalten 20 % der europäischen Landwirte 80 % der Direktzahlungen. In einem internen Papier schlägt sie vor, die Auszahlung auf maximal 60 000 bis 100 000 € pro Betrieb zu begrenzen.
Bayern und Baden-Württemberg würden da gerne mitgehen. Die beiden Länder beantragten kürzlich im Bundesrat, dass Deutschland sich für eine solche Kappung stark macht. Die neuen Bundesländer waren strikt dagegen. Ein Blick in die Zahlen verrät, warum: Gäbe es künftig z. B. maximal 75 000 € pro Betrieb, würden dem Osten jährlich 686 Mio. € im Vergleich zu 2015 entgehen – satte 46 % der gesamten Direktzahlungen.
Thüringen würde es besonders hart treffen: Das Land verlöre 123 Mio. € und damit 59 % seiner Direktzahlungen. Im Süden stünden hingegen nur ca. 0,5 % des Geldes auf der Kippe.
So trifft die Kappung die Länder
Gibt es künftig maximal 75 000 € Direktzahlungen pro Betrieb, sind Baden-Württemberg und Bayern kaum betroffen. Im Osten fiele hingegen fast die Hälfte der Förderung weg.