Dass Banken Anlageprodukte anbieten, mit denen auf steigende Preise von Agrarprodukten gewettet werden kann, stellt nur für 11 % der Bundesbürger kein Problem dar. Dagegen halten 84 % der Deutschen solche Anlageprodukte für nicht akzeptabel. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das forsa-Institut Anfang November 2011 im Auftrag der Verbraucherschutzorganisation foodwatch durchgeführt hat.
Von den insgesamt rund 1 000 Befragten vertraten 77 % die Ansicht, dass die Politik die Spekulation mit Nahrungsmitteln strenger regulieren sollte. Nur 20 % sprachen sich dafür aus, dies den Märkten und Unternehmen zu überlassen. Wenn es zu keiner strengeren Regulierung von spekulativen Anlagen in Nahrungsmitteln käme, sehen 66 % der Bundesbürger dennoch die Banken in der Verantwortung, von sich aus solche Produkte nicht mehr anzubieten. Außerdem gaben 49 % der Befragten an, dass sie Anlagen bei ihrer Bank kündigen würden, wenn dort Geld in die Spekulation mit Nahrungsmitteln fließt. Ebenfalls 49 % würden in diesem Fall erwägen, zu einer anderen Bank zu wechseln.
Bei der Interpretation dieser Ergebnisse muss laut forsa-Institut berücksichtigt werden, dass es sich lediglich um Absichtserklärungen handele, aus denen erfahrungsgemäß nicht notwendigerweise auch ein entsprechendes Verhalten folge. Im Rahmen einer Kampagne nutzt foodwatch die Umfrageergebnisse als Argument, um die Banken und vor allem die Deutsche Bank zum Verzicht auf Anlagen zu bewegen, bei denen Geld für Wetten auf steigende Nahrungsmittelpreise eingesetzt wird. (AgE)
vgl.:
Nach Vorwürfen: Deutsche Bank prüft Rohstoffgeschäft (18.11.2011)
Foodwatch greift Banken an (19.10.2011)