Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr als 6,6 Mio. Nutztiere in Länder außerhalb der Europäischen Union exportiert. Das geht aus der Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP hervor.
Laut einem Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung handelte es sich zu fast 99 % um Zuchtgeflügel: 6,5 Mio. weibliche Hühnerküken wurden demnach in alle Welt exportiert. Hinzu kamen 68.000 Zuchtrinder sowie einige Hundert Schweine, Pferde und Ziegen. Dem gegenüber standen im vergangenen Jahr 3712 Tiere, die explizit zur Schlachtung ins außereuropäische Ausland verbracht wurden - vorrangig Schweine nach Bosnien-Herzegowina. Die Zahl der transportierten Zucht- und Schlachttiere nahm im Jahresvergleich leicht zu.
Karlheinz Busen von der FDP forderte angesichts von Berichten über Tierschutzverstöße, unwürdige Tiertransporte zu stoppen. Die Bundesregierung müsse sich auf europäischer Ebene für eine digitale Echtzeit-Erfassung der Transporte einsetzen. Die Kontrolleure könnten sich dann auf diejenigen konzentrieren, bei denen das System Rückschlüsse auf Unstimmigkeiten zulässt.
Allerdings werden längst nicht alle Tiere per Lkw transportiert. Auch per Flugzeug geht es ins Ausland. Vergangenes Jahr hatte die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen mitgeteilt, dass 2017 gut 1,77 Mio. Stück Geflügel per Flieger Deutschland und die EU verlassen haben. 2018 ging jedes zweite exportierte Küken in die Ukraine. Mehrere Zehntausend Tiere gingen aber auch nach Nepal, Mexiko oder auf die Arabische Halbinsel. Wie viele Tiere per Flugzeug exportiert wurden, geht aus der aktuellen Antwort der Regierung nicht hervor.