Die Mehrzahl der Umweltminister der Bundesländer hat sich vergangene Woche im thüringischen Oberhof dafür ausgesprochen, Abluftreinigungsanlagen als Standard für große Tierhaltungsanlagen einzuführen. Ein einstimmiger Beschluss der Ressortchefs sei bei der Umweltministerkonferenz (UMK) jedoch insbesondere an Bayern und Sachsen gescheitert, berichtete Staatssekretär Dr. Thomas Griese vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium.
Er erklärte, die Belästigung durch Geruch, Staub und gegebenenfalls resistente Keime für die Menschen in der Umgebung von großen Ställen sei erheblich. Eine Abluftreinigung nach dem neuesten Stand der Technik wäre daher ein wichtiger Schritt. Dafür müsse die Politik die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen. Der Staatssekretär sieht aber noch weiteren Handlungsbedarf und wies darauf hin, dass Lebensmittel aus Großmastanlagen auch aus Gründen des Tierschutzes sowie des massiven Antibiotikaeinsatzes von großen Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen würden.
Rheinland-Pfalz habe sich gemeinsam mit anderen Ländern im Bundesrat dafür eingesetzt, das privilegierte Bauen von Tierhaltungsanlagen im Außenbereich einzuschränken. „Es kann doch nicht sein, das übergroße Schweine- und Geflügelbetriebe, die auf Kosten des Tier- und Umweltschutzes Fleisch zu Dumpingpreisen produzieren auch noch privilegiert werden“, so Griese. Diese Entwicklung wolle man nach wie vor stoppen, auch um die bäuerlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz zu schützen. (AgE)