Auch im Mittleren Westen der USA läuft der Strukturwandel - allerdings in anderen Größenordnungen. Die Rindermast verlagert sich von kleineren Familienbetrieben zu großen, industriell geführten Feedlots.
top agrar hat solch einen Betrieb besucht. Im Mittleren Westen der USA, in Geneseo/Illinois, zwischen unendlichen Maisflächen, hat die Familie Weber ihre Beeffarm mit 5 500 Rinder und 1 500 ha Ackerland. "Die meisten Tiere gehören jedoch Fleischspekulanten und anderen Farmern, die für die Mast zahlen", erklärt Justin Weber. "Ich berechne 38 US-Cent (0,29 Euro) pro Tier und Tag für die Mast. Futter wird extra abgerechnet." Bei ihm kommen die Tiere mit etwa 300 kg an und werden auf 600 kg gemästet. Die tägliche Zunahme beträgt 1 600 g. Jedes Tier trägt zudem ein Implantat mit Wachstumshormonen. Werden die Tiere mit 50 % CCM gefüttert, zahlt der Käufer noch besser. Da es häufig regnet, hat Weber allerdings einen Nachteil gegenüber den großen Feedlots in den südlichen Great Plains. Vor allem im Winter müssten die Tiere mehr Futter aufnehmen. Daher investiert er zunehmend in einfache Ställe. "Andere Mäster", so sagt er, "sind deshalb schon abgewandert. Der Strukturwandel in Illinois ist radikal. Früher gab es viele kleine Rinderhalter, heute nur noch riesige Feedlots mit bis zu 80 000 Tieren unter freiem Himmel in den warmen Zentren der Mast, z.B. westlich der Rocky Mountains." Diese gehörten dann vertikal integrierten Lebensmittelkonzernen. Weber Beef profitiert heute von dem Strukturwandel. Die umliegenden Farmer steigen auf Mais und Soja um und lassen bei Webers mästen. "Wir würden auch gerne mehr beackern, nur gibt es kaum Pachtflächen", bedauert der Betriebsleiter. Aufgrund der vielen Ethanol-Anlagen in der Region liege der Maispreis aktuell bei etwa 16 Dollar/t (ca. 11 Euro/dt). Und weiter geht die Fahrt nach Bloomington zur Funk Farm. Das lesen Sie in der aktuellen Dezember-Ausgabe der top agrar.