Seit gestern beraten die Agrarminister von Bund und Ländern in Plön auf ihrer Frühjahrstagung über eine gemeinsame Linie für die Verhandlungen zur nächsten großen EU-Agrarreform. Ziel ist es, in Brüssel mit einer Stimme die Anliegen von Deutschland durchzuboxen. Dies stellte Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) nochmal klar heraus und mahnte Geshlossenheit an. Sie rechnet in den nächsten Monaten mit schwierigen Gesprächen in Brüssel, wenn es über die Zukunft der milliardenschweren Subventionen für die Bauern geht.
Aigner forderte die übrigen EU-Staaten auf, die laufende Agrarreform mit regional einheitlichen Zahlungen für Ackerflächen und Grünland unabhängig von der Produktion zügig umzusetzen. "Wir erwarten von unseren Partnern in Europa, dass sie bei der Modernisierung der Landwirtschaft genauso entschlossen handeln wie Deutschland."
Weitere Themen bei dem zweitägigen Treffen sind die europäische Milchmarktpolitik und ein Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz.
Begleitet wird das Treffen von Protesten vieler Bauern und Umweltorganisationen. Unter anderem sind der BDM und die Grünen mit Aktionen vor Ort. So überreichten Vertreter der Partei aus Mecklenburg-Vorpommern in Schutzanzügen Bio-Kartoffeln an Landwirtschaftsminister Till Backhaus und dessen Staatssekretär Karl Otto Kreer. Ministerin Ilse Aigner erhielt ebenfalls Bio-Knollen, lehnte sie aber ab. Forderungen der Verbände: Agrarministerkonferenz muss gemeinsamen Weg finden (29.4.2010) Fotogalerie: BDM-Proteste bei der Agrarministerkonferenz (29.4.2010)