Mit Dioxin verseuchte Industriefette wurden über einen längeren Zeitraum zu Tierfutter verarbeitet als bisher bekannt. Bereits am 19. März 2010 hat ein privates Labor eine Probe des Futtermittellieferanten Harles und Jentzsch positiv auf zu viel Dioxin getestet. Nach dem März 2010 habe es bei Eigenkontrolluntersuchungen des Unternehmens weitere Auffälligkeiten gegeben, sagte ein Ministeriumssprecher, die ebenfalls unterschlagen wurden.
Mehr als 4700 Betriebe gesperrt
Deutschlandweit wurden inzwischen 4709 Betriebe vorsorglich gesperrt, weil sie möglicherweise belastetes Futter geliefert bekommen haben. Allein 4468 davon in Niedersachsen, darunter sind vor allem Schweinemastbetriebe. Die Sperrung seien aber zunächst reine Vorsichtsmaßnahmen, hieß es aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. "Auch wenn ein Teil der ersten Proben unauffällig war, hat der vorsorgende Gesundheitsschutz absoluten Vorrang", heiß es in einer Erklärung.
Kritik aus NRW
Unterdessen weist das niedersächsische Agrarministerium Kritik aus Nordrhein-Westfalen (NRW) am Krisenmanagement zurück. NRW-Agrarminister Johannes Remmel (Grüne) berichtete, über Tage hätten sich seine Behörden vergeblich bemüht, Informationen aus Niedersachsen zu erhalten. Listen belieferter Betriebe in NRW seien erst am 30. 12. 2010 übermittelt worden.