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Dioxin-Skandal: Schweinepreis stürzt ins Bodenlose

Der Schweinemarkt hat unter den Folgen des Dioxin-Skandals massiv zu leiden. Durch die Verunsicherung in der gesamten Branche wird derzeit auf allen Stufen nur zögerlich geordert. Insbesondere die Verarbeiter warten derzeit ab und legen sich nur wenig Ware auf Lager.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Schweinemarkt hat unter den Folgen des Dioxin-Skandals massiv zu leiden. Durch die Verunsicherung in der gesamten Branche wird derzeit auf allen Stufen nur zögerlich geordert. Insbesondere die Verarbeiter warten derzeit ab und legen sich nur wenig Ware auf Lager. Die Schlachtsauen haben das am gestrigen Donnerstag zu spüren bekommen und fielen um 25 Cent auf nun 0,82 €/kg SG frei Schlachtstätte. Den Schlachtschweinen erging es am heutigen Freitag nicht viel besser. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) senkte ihre Preisempfehlung für die beginnende Schlachtwoche um 23 Cent auf nur noch 1,12 €/kg SG frei Schlachtstätte. Der tiefste Stand seit mehr als sieben Jahren. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage möglichst schnell entspannt. Dafür spricht, dass sich im europäischen Ausland die Preise wesentlich stabiler präsentieren als bei uns. Das Problem beschränkt sich ausschließlich auf den deutschen Markt. Sobald auch die ausländischen Kunden wieder Vertrauen gewinnen, werden wir uns wohl zügig den EU-Nachbarn annähern.


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DBV: Ernste Warnung an die Schlachtbranche



Der DBV warnt die Schlachtbranche, den durch den Dioxinfall entstandenen Druck am Markt einseitig den unverschuldet in Schwierigkeiten geratenen Landwirten aufzubürden. Nachdem die Schlachtnotierungen am Freitag (14.1.2011) auf 1,12 EUR/kg abgerutscht sind, kommt es jetzt darauf an, alle Möglichkeiten einer Marktbelebung im In- und vor allem Ausland auszuschöpfen, um rasch wieder zu halbwegs erträglichen Erzeugerpreisen zu kommen. Der DBV ist bereit, mit der Schlachtbranche alle Wege zu prüfen und zu gehen, die notwendig sind, um das Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen. Die Bundesregierung und die EU-Kommission werden aufgefordert, alles daran zu setzen, die Exportbeschränkungen beseitigen zu lassen. Die Tierhalter unternehmen mit der Schlachtbranche alles, um die eingetretene Verunsicherung durch höchste Kontroll- und Sicherheitsstandards abzubauen.


Das sagen Marktteilnehmer zur Aktuellen Lage:



Dr. Helfried Giesen (Vorstandsvorsitzender Westfleisch):


"Die verzögerte Entwicklung bei der aktuellen Dioxinkrise bewirkt in sämtlichen Absatzkanälen hohe Verunsicherung. Der Schlachtschweinepreis säuft ab \- ein Desaster für alle. Mit Hochdruck werben wir in den Exportmärkten um Vertrauen."



Dr. Albert Hortmann-Scholten (Geschäftsführer VEZG):


"Insbesondere die nordwestdeutschen Schweinehalter schieben große Überhänge an schlachtreifen Schweinen vor sich her. Nur durch eine scharfe Preiskorrektur haben wir von Seiten der Schlachter die Zusage erhalten, dass sie ihre Kapazitäten voll auslasten. Wir müssen dringend die Überhänge abbauen, sonst wachsen viele Tiere aus der Maske raus und wir produzieren noch mehr Fleisch. Damit wären die einzelbetrieblichen Verluste noch größer. Mit dem niedrigen Preis sind wir EU-weit am wettbewerbsfähigsten. Der Absatz wird wieder an Fahrt gewinnen und wir schaffen wieder Platz für Preissteigerungen. Wir dürfen nicht vergessen, dass weltweit die Fleischpreise steigen. Da darf Deutschland nicht ausgenommen werden."



Ulrich Pohlschneider (Marktexperte der ISN):


"Fast alle Schlachtunternehmen haben in den vergangenen Tagen die Schlachtmengen zum Teil deutlich reduziert oder sogar ganze Schlachttage gestrichen. Um die Vermarktung der schlachtreifen Tiere nicht noch weiter zum Erliegen zu bringen, hat die Erzeugerseite heute leider keine andere Wahl, als die massiven Forderungen der Schlachtunternehmen nach kräftigen Preisrückgängen weitestgehend zu akzeptieren. Mit diesem in der Höhe bisher noch nie dagewesenen Preisrückgang besteht jedoch die berechtigte Hoffnung auf eine Bodenbildung beim Preisniveau."



Philipp Beckhove (Schweinemäster aus NRW):


"So wird die bäuerliche Landwirtschaft kaputt gemacht. Allein um meine Direktkosten zu decken fehlen mir 30 Euro pro Schwein. Gleichzeitig wird die konventionelle Landwirtschaft in den Medien an den Pranger gestellt. Da verliert man die Lust an unserem eigentlich so schönen Beruf."

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