Der Bauernverband aus Niedersachsen kritisiert, dass Haushalts- und Agrarpolitiker weitaus kräftiger an den Direktzahlungen für die Landwirte sparen wollen, als sie dies bislang zugeben.
Hintergrund sind laut Landvolk die Übergangsbestimmungen für den EU-Haushalt, die zudem nicht parallel zum Kalenderjahr verlaufen, sowie bereits beschlossene Umschichtungen bei den Direktzahlungen von der sogenannten 1. in die 2. Säule. Hier habe sich beispielsweise das Agrarministerium die Zustimmung des Umweltressorts zum Agrarpaket mit einem höheren Umschichtungssatz „erkauft“.
Agrarpolitiker sprechen aktuell von einem Betrag in Höhe von 4,50 Euro je Hektar, den die Landwirte dadurch einbüßen würden. Damit würden sie das tatsächliche Ausmaß der Kürzung verschweigen, heißt es. Tatsächlich nämlich werde das Minus nach Berechnungen des Landvolkes Niedersachsen mit mindestens 16 Euro je Hektar mehr als dreimal so hoch ausfallen. Für einen Durchschnittsbetrieb mit einer Flächenausstattung von 80 ha kämen dann bereits fast 1.300 Euro im Jahr zusammen.
Für die Landwirte wirkt sich die finanzielle Lücke auf ihre betriebswirtschaftlichen Kalkulationen aus und behaftet diese mit einem erheblichen Unsicherheitsfaktor. Gerade in den vergangenen beiden Trockenjahren seien die Direktzahlungen für die meisten Betriebe eine wichtige Stütze der stark unter Druck geratenen Einkommen gewesen, heißt es.