Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) hat den Beschluss des Bundeskabinetts, in der Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst eine Frauenquote einzuführen, begrüßt.
Der dlv habe sich bereits im Jahr 2011 zu der Initiative „Berliner Erklärung“ zusammengeschlossen und mit anderen Verbänden und Frauen für eine Quote stark gemacht, erklärte dlv-Präsidentin Brigitte Scherb vergangene Woche in Berlin und ergänzte: „Ich bin sehr froh, dass diese Ausdauer mit einem Beschluss im Bundeskabinett belohnt wurde.“
Die konkrete Umsetzung der Geschlechterquote werde der Verband kritisch begleiten. Es bleibe abzuwarten, was sie den Frauen auf den verschiedenen Ebenen in der Wirtschaft und Verwaltung tatsächlich bringe. „Als Optimistin sage ich aber auch: Das Glas ist halb voll und nicht halb leer“, unterstrich Scherb. Die Quote werde positive Veränderungen für Frauen und Unternehmen und Verwaltung mit sich bringen.
Laut dem nun beschlossenen „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ müssen börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen für alle ab 2016 zu besetzenden Aufsichtsratsposten eine Frauenquote von 30 % einhalten.
Unternehmen, die börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind, müssen sich bis Mitte des nächsten Jahres Frauenquoten für den Vorstand, den Aufsichtsrat sowie das obere und mittlere Management selbst verordnen. Die Bundesverwaltung wird verpflichtet, sich für jede Führungsebene konkrete Ziele zur Erhöhung des Frauen- oder Männeranteils zu setzen.