Als dramatisch hat der europäische Bauernverband Copa-Cogeca die Lage der EU-Tierhalter bezeichnet. Ursache seien die hohen Betriebsmittelkosten und geringen Erzeugerpreise. "Kehrt sich dieser Trend nicht um, so können sich daraus schwerwiegende Konsequenzen für die zukünftige Produktivität der Landwirtschaft und letztendlich auch für die europäische Ernährungssicherheit ergeben", warnte Generalsekretär Pekka Pesonen. Die Kommission müsse deshalb sicherstellen, dass die Landwirte bessere Erlöse über den Markt erwirtschaften und dass die Lebensmittelkette besser funktioniert.
Wie der DBV berichtet, argumentiert Copa-Cogeca, dass der Markt zunehmend volatil wird und dass die von den Produzenten zu tragenden Betriebsmittelkosten - für Düngemittel, Kraftstoff und Futtermittel - jüngst massiv auf nicht tragbare Preisniveaus angestiegen sind. Dies gefährdet ihre Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Überlebensfähigkeit.
Darüber hinaus nehmen Importe aus Nicht-EU-Ländern zu, obwohl diese nicht dieselben Produktionskosten haben und nicht die strengen EU-Normen im Bereich der Lebensmittelsicherheit, des Tierschutzes und des Umweltschutzes einhalten.
Die Produktionskosten im Rindfleischsektor betragen in Brasilien (81 Euro/100 kg Lebendgewicht) nur etwa ein Drittel der Produktionskosten zu Italien (233 Euro/100 kg Lebendgewicht). In Frankreich erreichen sie 221 Euro/100 kg Lebendgewicht im Vergleich zu nur 73 Euro/100 kg Lebendgewicht in Argentinien. Auch in Bulgarien sind sie vor kurzem stark gestiegen und haben diese Woche zu wütenden Protesten der dortigen Landwirte geführt. Die Erzeugerpreise hingegen sind in der Zwischenzeit nicht im gleichen Maße angestiegen. Zum Teil decken sie nicht einmal die Produktionskosten. Diese Situation ist nicht hinnehmbar.