Die rheinischen Obst- und Gemüseerzeuger halten die Preispolitik der deutschen Lebensmitteldiscounter für frisches Obst und Gemüse in den letzten Wochen für unerträglich, teilt der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) mit. Immer wieder hätten die Märkte Obst und Gemüse zu Dumpingpreisen angeboten, die die Kosten der Erzeuger in keinster Weise decken könnten. So hätte ein Anbieter Erdbeeren für 88 Cent/500g Schale verkauft, obwohl der Erdbeermarkt nur knapp versorgt war. Die negative Preisspirale gipfele jetzt in einem Aktionspreis eines Discounters, der deutschen Kopfsalat für 9 Cent anbietet. "Dieser Preis liegt weit unterhalb der Gestehungskosten", stellt Christoph Nagelschmitz, Präsident des Provinzialverbandes, fest. Derartige Preise würden zur Betriebsaufgabe vieler heimischer Obst- und Gemüseerzeuger führen, so Nagelschmitz. Es könne nicht sein, dass qualitativ hochwertige Lebensmittel zu Ramschpreisen verschleudert würden. "Wer auch in den kommenden Jahren Obst und Gemüse aus heimischem Anbau kaufen will, dürfe solche Ramschangebote gleich welchen Discounters nicht nutzen", fordert der Präsident. "Sie sind das Todesurteil für unsere Betriebe."