Es ist dabei geblieben: Die derzeit noch zum Teil an die Tabakfläche gekoppelten Direktbeihilfen der Europäischen Union laufen in zwei Jahren aus. Daran änderte auch die Demonstration von mehr als 7 000 europäischen Tabakbauern am vergangenen Mittwoch in Brüssel nichts. Angesichts der Proteste vereinbarten die EU-Agrarminister im Rahmen des Health Check allerdings, dass die Gemeinschaft über drei Jahre eine Restrukturierungsbeihilfe gewährt, die nach anschließender Aussage des Pressesprechers von EU-Agrarkommissarin Fischer Boel für die Tabakpflanzer vorgesehen ist. Die Förderung pro Betrieb wurde auf maximal 4 500 Euro im Jahr 2011 festgelegt; der Betrag sinkt über 3 000 Euro im Jahr 2012 auf 1 500 Euro im Jahr 2013. Bei der Maßnahme handelt es sich nicht um "frisches Geld"; dieses kommt vielmehr aus Töpfen, die bereits 2004 vereinbart worden waren. Fischer Boel hatte die Forderung nach einer Fortführung der Teilkopplung bis 2013, wie vor allem von Italien erhoben, stets strikt abgelehnt. Auch in der vorigen Woche blieb die Dänin dieser Haltung treu.
Für die europäischen bzw. deutschen Tabakpflanzer stellt der Ratsbeschluss eine herbe Enttäuschung dar. Aus dem Bundesgebiet waren nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) rund 250 Tabakerzeuger mit dem Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Tabakpflanzer (BdT), Hermann Pfanger, an der Spitze nach Brüssel angereist. Erreicht werden sollte, dass auch über das Jahr 2010 hinaus an die Tabakflächen gekoppelte Zahlungen gewährt werden.
