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Energiewende nicht auf dem Rücken der Bauern

Die Bauern drohen bei der Energiewende auf der Strecke zu bleiben. Diese ernüchternde Bilanz zog DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am Freitag beim traditionellen Pressegespräch mit Agrarjournalisten auf seinem heimatlichen Hof in Ruhstorf (Kreis Passau). Vor allem beim Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) und beim Netzausbaubeschleunigungsgesetz würden die Bauern krass benachteiligt.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Bauern drohen bei der Energiewende auf der Strecke zu bleiben. Diese ernüchternde Bilanz zog DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am Freitag beim traditionellen Pressegespräch mit Agrarjournalisten auf seinem heimatlichen Hof in Ruhstorf (Kreis Passau). Vor allem beim Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) und beim Netzausbaubeschleunigungsgesetz würden die Bauern krass benachteiligt. Die Vergütungsstaffel des EEG begünstige vor allem große Kraftwerke. „Das würde regional zu erheblichen Verwerfungen führen. Der Flächendruck im Umkreis dieser Großanlagen würde noch größer, als es ohnehin schon ist“, befürchtet der DBV-Präsident. Um bäuerliche Anlagen konkurrenzfähig zu machen, müssten die Boni für die sog. Rohstoff-Vergütungsklasse I für Großanlagen stärker degressiv gestaffelt werden. „Für Biogasanlagen über 500 KW sollte die Vergütung von 5 auf 4 Ct/KWh und ab 1.000 KW auf 3 Ct/KWh abgesenkt werden, fordert Sonnleitner. Dann hätten auch bäuerliche Anlagen weiterhin eine faire Chance im Wettbewerb.

 

Die Verpflichtung, in Zukunft mindestens 60 % der bei der Biogasverstromung anfallenden Wärme zu nutzen, hält Sonnleitner für zu ambitioniert. „Der Ansatz ist richtig, der Anteil aber zu hoch. Es besteht die Gefahr, dass diese Regelung zu Investitionskiller wird“, meint der DBV-Chef. Auch die Begrenzung des Einsatzes von Mais und Getreidekorn auf 50 % (massebezogen) sei falsch, weil damit der Flächendruck nach weiter angeheizt werde, vor allem zu Lasten der Landwirte, die Nahrungsmittel produzierten.

 

Kein Naturschutz-Ausgleich für neue Stromtrassen

 

Dringend nachgebessert werden müsste auch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz. Die Bauern akzeptierten, dass in den nächsten 10 Jahren 3.600 km Hochspannungsleitungen gebaut werden müssten. Dies dürfte aber nicht zu Ihren Lasten gehen. „Wahrend die Bürgermeister 40.000 Euro Ausgleich für jeden Kilometer erhalten, sollen die Bauern nur Peanuts bekommen“, schimpft Sonnleitner. „Und obendrein müssen wir noch weiteren Flächen für die Naturschutz-Ausgleich abgeben“. Damit werde der Bogen des Zumutbaren weit überspannt. Wenn die Bundesregierung wirklich an einem schnellen Netzausbau gelegen sei, müsse sie den Bauern eine angemessene finanzielle Entschädigung anbieten und auch den zusätzlichen Flächenfraß über den Naturschutz eindämmen. „Das heißt im Klartext: Kein Naturschutz-Ausgleich für die neuen Stromtrassen, so der DBV-Präsident unmissverständlich.“ (lsp)

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