Ob Beizmittel mit dem Wirkstoff Clothianidin nach dem Bienensterben in Südwestdeutschland dem Maisanbau im kommenden Jahr wieder zur Verfügung stehen, entscheidet sich frühestens im Herbst. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vergangene Woche mitteilte, wird es dann voraussichtlich entscheiden, ob die Zulassungen der Mittel zur Maisbehandlung mit Auflagen und Beschränkungen, etwa einer begrenzten Aufwandmenge, wieder in Kraft gesetzt werden können oder endgültig widerrufen werden müssen. Die regionale Verteilung der Bienenschäden und Untersuchungen des Saatguts ließen darauf schließen, dass die Qualitätsmängel bei bestimmten Chargen des Maissaatguts vorgelegen hätten, die speziell zum Schutz gegen den westlichen Maiswurzelbohrer behandelt gewesen seien. Für diesen Zweck sei eine höhere Aufwandmenge zugelassen gewesen als für den Schutz gegen Fritfliege und Drahtwurm. Ende April und Anfang Mai dieses Jahres war es in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu einem massiven Bienensterben gekommen, bei dem etwa 11 000 Völker teilweise schwer geschädigt wurden. Nach wie vor ruht zur Maisbeize die Zulassung für die Mittel Antarc, Chinook, Cruiser 350 FS und Cruiser OSR, Elado, Faibel, Mesurol flüssig und Poncho. Zum jetzigen Zeitpunkt sei nicht gelöst, mit welchen Managementmaßnahmen die erforderliche Sicherheit bei der Behandlung und Aussaat von Maissaatgut erreicht werden könne, teilte das BVL am vergangenen Freitag mit.