Landvolkpräsident Werner Hilse blickt traditionell auf das abgelaufene Jahr zurück. "Sehr zufrieden" vermerkt er dabei die Ernteerträge, u.a. mit einem neuen Rekord bei Zuckerrüben. Weitaus weniger zufrieden aber stimme das, was die Landwirte für ihre Produkte erhielten. Der "wahre Wert" der Lebensmittel werde im Markt nicht angemessen honoriert. Dies habe sich laut Hilse in einer Serie von Preissenkungen ausgedrückt, wie sie bislang kaum jemals erlebt wurden. Die Folgen davon hätten alle Bauern in ihren Buchabschlüssen gespürt, wobei sicherlich auch die Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Teil dazu beigetragen habe. "Wir wären aber schlechte Bauern, wenn wir nach einem weniger guten Jahr nicht wieder den Mut für eine neue Saat aufbringen könnten", schreibt Hilse. Unisono sähen Fachleute die Agrarmärkte der Zukunft in einem besseren Licht. Einige aktuelle Entwicklungen ließen mehr als hoffen. "Vielstimmig klang im abgelaufenen Jahr das Echo aus der Landwirtschaft auf manche Initiative des Berufsstandes zurück", schreibt Hilse weiter. Darüber sei viel diskutiert und schließlich der Konsens herbeigeführt worden. Der Dialog in den eigenen Reihen belebe und inspiriere. "Unser Demokratieverständnis lassen wir uns jedoch nicht nehmen", betonte der Bauernpräsident aus Niedersachsen. Auch wenn es dazu führe, dass Minderheiten ihre Positionen nicht umgesetzt sähen. Gegenüber Politik und Gesellschaft werde der Verband weiter mit einer Stimme sprechen, das mache seine Stärke aus. Vor den im vergangenen Jahr erzielten Erfolgen müsse sich der Verband in keiner Weise verstecken. Die Entlastung beim Agrardiesel, Liquiditätshilfen, Beitragssenkungen im eigenständigen Sozialversicherungssystem und schließlich das umfangreiche Konjunkturprogramm des Bundes seien den Bauern, wie es DBV-Präsident Gerd Sonnleitner ausdrückte, "nicht in den Schoß gefallen". Alle zusammen hätten hart dafür gekämpft, die Erfolge dürften jetzt nicht leichtfertig klein geredet werden, auch wenn die Umsetzung nicht immer so schnell gehe.
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