Die deutsche Ernährungsindustrie kann einem erfolgreichen Jahresabschluss entgegensehen, wenn sich der bisher positive Umsatztrend auch im Weihnachtsgeschäft fortsetzt. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in ihrem Konjunkturreport mitteilt, hat die Branche ihren Umsatz im September 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um 9,2 % auf 14,4 Mrd Euro gesteigert. Allerdings sei das Wachstum vor allem preisbedingt.
Preisbereinigt seien die Umsätze im September 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 2,5 % gestiegen. Besonders das gute Wetter habe sich im September positiv auf die Umsätze ausgewirkt. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke blieben in den vergangenen drei Monaten laut BVE relativ stabil. Im Oktober 2011 stieg der Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nur um 0,09 % gegenüber dem Vormonat an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der Anstieg mit 3,3 % deutlich höher aus. Die Teuerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten betrug im Oktober 2,5% gegenüber dem Vorjahresmonat.
Auf dem Rohstoffmarkt entspannte sich die Lage im Oktober 2011 im Vergleich zum Vormonat. Der HWWI-Rohstoffpreisindex ohne Energie sank um 7,6 %, ebenso der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel. Die Rohstoffpreise fielen vor allem bei Getreide wie Weizen, Mais und Gerste sowie bei Rohkaffee und Kakao. Lediglich der Rohstoffpreis von Reis stieg um 1,7 %. Der Anstieg des HWWI-Rohstoffpreisindexes für Nahrungs- und Genussmittel ist im Vergleich zum Wert des Vorjahresmonats mit 7,9 % deutlich geringer ausgefallen als in den vorangegangenen Berichtsmonaten 2011. Die Ernährungsindustrie exportierte der BVE zufolge im September 2011 Waren im Wert von 4,2 Mrd Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich der Exportwert um 14,3 %. Die Ausfuhrpreise für Nahrungsmittel und Getränke kletterten von September 2010 auf September 2011 um 6,6 %. Der reale Exportwert stieg im September 2011 um 7 % gegenüber September 2010. (AgE)