Hohe Energie- und Rohstoffpreise schlagen bei vielen Firmen der Nahrungsmittelindustrie hart zu Buche. Das hat eine repräsentative Umfrage des Vereins Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern (AMV) in der zweiten Jahreshälfte 2012 ergeben.
Wie der Verein jetzt mitteilte, stellen die Rohstoffpreise und steigende Kosten bei der Energieversorgung nach wie vor die größten Konjunkturrisiken dar. Zusätzlichen Druck übe die schärfere Preispolitik des Handels aus. „Dies macht sich besonders in einer kleinteiligen Struktur der Branche bemerkbar“, führte AMV-Geschäftsführerin Jarste Weuffen aus.
Den Anteil der Kleinstunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bezifferte sie auf etwa 62 % sowie den der kleinen und mittelständischen Unternehmen auf 36 %. Große Unternehmen kämen dagegen nur auf 2 %. Immerhin schätzten dem AMV zufolge zum Zeitpunkt der Umfrage mehr als 60 % der Befragten die allgemeine Auftragslage als gut oder sehr gut ein; lediglich 5 % sprachen von einer schlechten Lage.
Die Ertragssituation stelle sich etwas positiver dar als im Vorjahr; denn der Anteil der Unternehmen mit gesunkenen Erträgen habe sich um rund 10 Prozentpunkte verringert, erläuterte der AMV. Mit Blick auf die im Jahr 2012 getätigten Investitionen berichteten nach seinen Angaben knapp 80 % von konstanten oder gestiegenen Ausgaben. Von einer soliden Wirtschaftslage zeugten indes gleichbleibende oder gestiegene Beschäftigtenzahlen in immerhin rund 90 % der Firmen.
Erfreulich sei auch, dass die Unternehmen ihr Sortiment ständig erweiterten: Im zurückliegenden Halbjahr hätten rund 70 % der Unternehmen neue Produkte entwickelt, während 42 % der Firmen Produkte mit gesundheitlichem Zusatznutzen oder naturbelassene Produkte hergestellt, und knapp ein Drittel der Betriebe Bioprodukte, erzeugt hätten.
Regionalität bleibt im Trend
Wie der AMV weiter ausführte, zeigte sich der Trend zur Regionalität auch in den Ergebnissen zum Einkaufsverhalten des Handels. Rund 43 % der Befragten hätten eine stärkere Fokussierung auf Regionalität festgestellt. Damit ergebe sich die Möglichkeit, mehr regionale Produkte abzusetzen. Außerdem würden die Einkäufer zunehmend nach Details zur Herkunft von Inhaltsstoffen fragen.
Darüber hinaus betonte der Absatzförderungsverein, dass die Ausfuhren in den kommenden Jahren zu einem Schwerpunktthema für die Branche in Mecklenburg-Vorpommern werden müssten. Allerdings deuteten die Umfrageergebnisse nach wie vor auf eine sehr zögerliche Entwicklung des Exportgeschäfts hin. (AgE)
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