Die Obsternte litt 2008 regional unter Frost- und Hagelschäden zu entscheidenden Wachstums- und Reifezeiten. Generell müssen die Obstbauern in Deutschland deshalb mit einer geringeren Ernte als im Vorjahr rechnen, teilt der DBV in seinem aktuellen Erntebericht mit. Entsprechend gestiegen sind die Verbraucherpreise. Die Gemüseanbauer verzeichnen ebenfalls ein geringeres Ergebnis.

Die Details:

Regional erhebliche Frostschäden bis hin zu Totalausfällen wurden insbesondere beim Steinobst - Süß- und Sauerkirschen sowie Pflaumen - verzeichnet. Hagelschäden sind bisher vor allem im Westen und Süden aufgetreten, wobei es regional zu Totalausfällen bei Erdbeeren und Äpfeln gekommen ist. Insbesondere erntereife Erdbeerbestände wurden in diesem Jahr durch Hagelunwetter vernichtet. Bei Äpfeln wächst in Deutschland 2008 eine Erntemenge von rund 945 000 t (- 12 %) heran. Die Frühapfelernte ist im vollen Gange. In den wichtigsten Anbaugebieten werden folgende Ernten erwartet: · Altes Land 305 000 t (- 10 %) · Bodensee 251 000 t (- 16 %) · Ostdeutschland 220 000 t (0 %) · Rheinschiene 176 000 t (- 20 %) In der EU wird die Apfelernte 2008 für die 27 Mitgliedstaaten 9 977 000 t betragen. Gegenüber dem Vorjahr wird damit die Ernte in der Gemeinschaft der 27 um 14 % höher ausfallen. Bei Birnen wird die deutsche Ernte mit 46 000 t um etwa 19 % niedriger ausfallen als im letzten Jahr. In der EU werden mit 2 160 000 t etwa 14 % weniger Birnen als im Vorjahr erwartet. Für Kernobst waren die Blühbedingungen - bis auf die Frostnächte um Ostern - günstig. Die Ernte von Süßkirschen fällt frostbedingt kleiner aus. Mit rund 20 000 t wurden nur 60 % der Vorjahresmenge geerntet. Mit 18 000 t Sauerkirschen wurde mehr als ein Drittel weniger Sauerkirschen als im Vorjahr (29 000 t) geerntet. Grund waren die starken Frostschäden über die Osterfeiertage mit Temperaturen bis zu minus 6 Grad und ein unerwartet starker Fruchtfall im Juni. Hinzu kommt eine um 3 % geringere Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr. Bei Pflaumen wird ebenfalls eine sehr geringe Ernte im Jahr 2008 erwartet. Sie dürfte bei rund 37 000 t liegen und damit das Vorjahresergebnis mit 65 000 t um fast die Hälfte unterschreiten. Die diesjährige Erdbeerernte lag knapp unter dem Vorjahresergebnis von 154 000 t. Neben der leichten Flächenreduzierung kommt auch hier die wechselhafte Witterung zum Tragen. Auch bei Himbeeren und Johannisbeeren fiel die Ernte etwas kleiner als im Vorjahr aus, bei Heidelbeeren ist ein massiver frostbedingter Ausfall von 20 bis 30 % vorhanden.

Gemüse

Die Saison 2008 begann bei fast allen Kulturen in diesem Jahr früher als im langjährigen Mittel. Starkregen und Hagelereignisse in einigen Regionen, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, verursachten hohe Schäden. Ein Index der Erzeugermarktpreise aus 18 Freilandgemüsearten ohne Spargel lag bis Anfang August über dem Niveau der Vorjahre, inzwischen aber unter dem langjährigen Mittel. Angesichts der gestiegenen Vorleistungskosten und insbesondere der explodierenden Energiekosten ist dies natürlich unbefriedigend. Die Gemüseanbauflächen dürften sich nach Einschätzung des DBV im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert haben, auch wenn die Ergebnisse der Bodennutzungserhebung des Statistischen Bundesamtes für 2008 noch nicht vorliegen. Die Spargelernte 2008 lag bei 85 000 t und damit um etwa 10 % unter dem Rekordjahr 2007. Vor allem durch den Einsatz von Folien und ergänzender Bewässerung konnten auch 2008 wieder sehr gute Ernteerträge erzielt werden, obwohl ein insgesamt zu kühles Frühjahr und anschließende Trockenheit, unterbrochen mit starken Regenschauern, keine optimale Witterung für das Spargelwachstum waren. Die Erzeugerpreise lagen im Schnitt auf Vorjahresniveau. Die Anbauflächen von Zwiebeln wurden mit 8 500 ha geringfügig ausgedehnt. Für 2008 wird mit einer leicht über dem Vorjahr liegenden Erntemenge von etwa 390 000 t gerechnet. Die Erzeugerpreise liegen derzeit unterhalb des Niveaus der vergangenen zwei Jahre. Die Anbaufläche von Möhren dürfte sich ebenfalls kaum verändert haben. Die Bestände standen zunächst schlecht, haben sich im Juni und Juli aber erholt, so dass eine Erntemenge nicht wesentlich unter dem Vorjahresniveau von 560 000 t erwartet wird. Der Anbau von Salat ist 2008 nicht ausgeweitet worden. Der Start in die Salaternte war gut bis hervorragend. Ab Ende Mai gab es einen starken Preiseinbruch, der bis heute anhält. Beim Eissalat und beim Kopfsalat wird die Saison 2008 noch schlechter bewertet als das bisher schlechteste Jahr 2004. Starke regionale Ertragsausfälle durch Unwetter wie am Niederrhein verschlechtern die Stimmung der Bauern mit Salatanbau in diesem Jahr. Blumenkohl, Broccoli und Kohlrabi erzielten bislang meist zufrieden stellende Preise, obwohl derzeit beim Blumenkohl eine Angebotsschwemme mit einem einhergehenden Preisverfall zu verzeichnen ist. Generell bewegen sich die Erntemengen seit Saisonbeginn auf Vorjahresniveau. Die Erzeugerpreise für Salatgurken aus dem Unterglasanbau stehen stark unter Druck. Der Preisverfall sorgt für Erzeugerpreise derzeit unter den Gestehungskosten.