Der Agrarrat betonte in seinen Schlussfolgerungen die Notwendigkeit eines stabilen Rahmens für die betrieblichen Entscheidungen der Landwirte und die Wahrung des europäischen Landwirtschaftsmodells. Zudem sprachen sich die Agrarminister für weitere Vereinfachungen in der EU-Agrarpolitik aus und forderten, die Cross Compliance-Bestimmungen zu reduzieren. Das berichtet der Deutsche Bauernverband. Kritisch sieht der Verband dagegen, dass der Agrarrat sich nicht konsequent gegen eine Ausweitung der Modulation und eine Kürzung von höheren Direktzahlungen ausgesprochen hat. Die Agrarminister verweisen vielmehr nur auf mögliche "unerwünschte Auswirkungen" in einigen Mitgliedstaaten. Zustimmung vom Agrarrat erhielt die Kommission darüber hinaus für ihre Bestrebungen, die Flächenprämie weiter zu entkoppeln und die Stilllegungspflicht ganz abzuschaffen. Dabei sieht auch der Agrarrat ein, dass eine Beibehaltung der Kopplung zum Erhalt der Produktion auf sensiblen Standorten erforderlich ist. Sehr positiv äußerten sich die Agrarminister außerdem zu Bestrebungen der EU-Kommission, den Mitgliedstaaten einen größeren Spielraum für die Umverteilung von Direktzahlungen zu gewähren. Ebenso begrüßten die Agrarminister die Verstärkung eines von den Landwirten kofinanzierten Risiko- und Krisenmanagements. Nur müsse dies freiwillig sein, mahnt der DBV. Das deutsche Modell verbiete jegliche weitere Umverteilung. Erleichtert zeigte sich der Bauernverband zudem über die Ankündigung, ein wirksames Sicherheitsnetz und einem Begleitprogramm für das Auslaufen der Milchquotenregelung im Jahr 2015 einzurichten. Dazu wolle die Kommission nun Analysen starten. In Sachen Modulation waren die Agrarminister am Montag schließlich ebenfalls auf dem offiziellen Kurs, bedauert der DBV. So schließen sie eine zusätzliche Modulation nicht mehr aus. Nach Einschätzung des Bauernverbandes steht der Agrarrat damit allerdings im Widerspruch zu seinen Forderungen nach verlässlichen politischen Rahmenbedingungen. Der DBV lehnt deshalb die zusätzliche Modulation ab.
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