In Sachen Kürzung der Direktzahlungen ist mit der EU-Kommission nicht zu reden. Das wurde am Montag auf dem Bauerntag in Berlin deutlich. Strikt verteidigte EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel da die von ihr vorgeschlagene progressive Modulation, unter der Großbetriebe Abstriche bis zu 22 % bei den Direktzahlungen hinzunehmen hätten. Die Modulation ermögliche Investitionen auf den Betrieben im Kampf gegen den Klimawandel, erklärte die Dänin zu den "neuen Herausforderungen", die mit dem zusätzlichen Modulationsgeld in der Zweiten Säule bestritten werden sollen. Bedenke man, dass die Mittel kofinanziert werden müssten, stünden den Kürzungen von 440 Mio. Euro andererseits 880 Mio. Euro mehr in der Zweiten Säule gegenüber. Auch bezüglich der Milchpolitik wurde Fischer Boel erneut kritisiert. Sie wies jedoch die Vorwürfe zurück. Die vorgeschlagene schrittweise Erhöhung der Milchquoten in den nächsten Jahren um insgesamt 5 % bis 2014/15 ist aus ihrer Sicht "sehr bescheiden". Sie sei sich sicher, dass einige Mitgliedsstaaten noch mehr fordern werden. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner kritisierte grundsätzlich, dass die Aufteilung der Gemeinsamen Agrarpolitik in eine Erste und eine Zweite Säule überhaupt erst unnötigen Ärger gebracht habe. Ein gegenseitiges Auseinanderdividieren schade beiden Seiten und müsse daher dringend beendet werden. Sonnleitner sprach sich klar gegen weitere Kürzungen der EU-Direktzahlungen über eine höhere Modulation und progressive Modulation im Rahmen des Health Checks aus.
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