Nachdem top agrar in der Oktoberausgabe deutlich beschrieben hat, welche Folgen die Vorschläge des EU-Parlaments für eine zukünftige Pflanzenschutzpolitik haben, ist der DBV in hohem Maße alarmiert. Auf ihrer Klausurtagung am 7. Oktober 2008 machten die Präsidenten der 18 Landesbauernverbände deutlich, dass mit der Einführung von pauschalen Ausschlusskriterien bei der Zulassung zukünftig ein Großteil der zugelassenen Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr zur Verfügung stehen würde. In der Folge könnten einige Kulturen nicht mehr angebaut werden, die Erträge würden insgesamt deutlich sinken und erhebliche Qualitätseinbußen für die Verbraucher auftreten. Das DBV-Präsidium wendet sich daher gegen eine von Brüssel über die Hintertür verfolgte "Extensivierungsstrategie", die auch vor dem Hintergrund einer weltweit steigenden Nachfrage nach Agrarprodukten unverantwortbar sei. Abgesehen davon sei es für den Bauernverband unerklärlich, warum sich gerade das EU-Parlament gegen eine europäische Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung wendet und stattdessen eine Re-Nationalisierung der Pflanzenschutzmittel-Zulassung fordert. Weiterer Kritikpunkt sind die pauschalen Auflagen und Reduktionsziele, Bewirtschaftungseinschränkungen und Steuern. Sie stellen laut dem Verband eine nicht erforderliche Überregulierung dar. Dies sei ein Schlag ins Gesicht der Landwirte, die die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stetig verbessern und umweltschonender betreiben, so die Präsidenten in ihrer Erklärung.
Alle Details lesen Sie im Beitrag "Verbannt Brüssel den Pflanzenschutz vom Acker?" in der Ausgabe 10/08 ab Seite 54 Außerdem: Stellungnahme der FDP: Pflanzenschutzpolitik des EU-Parlaments gefährdet Landwirtschaft