Die Schaf- und Ziegenfeischerzeugung in der Europäischen Union hat sich seit 2015 wieder erholt und erfreut sich auf der Nachfrageseite zunehmender Beliebtheit, heißt es im aktuellen Situationsbericht 2017/18 des DBV.
Nach Prognosen der Europäischen Kommission steigt die Erzeugung in 2017 um 2,7 Prozent auf 968.000 Tonnen. Für 2018 wird ein Wachstum von 1,5 Prozent auf 983.000 Tonnen geschätzt.
Die Entwicklungen in den einzelnen Ländern der EU sind unterschiedlich. Der größte Erzeuger bleibt dabei unangefochten und mit deutlichem Abstand das Vereinigte Königreich mit einem Anteil von knapp einem Drittel an der gesamten EU-Schaf- und Ziegenfeischerzeugung. Beim Lammfeischverzehr wird für die EU ein Konsum von im Schnitt 1,8 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung sowie ein Selbstversorgungsgrad um die 90 Prozent prognostiziert.
Schaffeisch-Selbstversorgungsgrad in Deutschland nur bei 43 Prozent
Zwischen 2011 und 2015 ist die deutsche Schaf- und Ziegenfeischerzeugung um fast 11.000 auf 32.000 Tonnen auf Grund rückläufger Bestandszahlen drastisch zurückgegangen. In 2017 und auch 2018 dürfte sich die heimische Erzeugung nach Einschätzung der AMI auf jeweils rund 31.000 Tonnen belaufen. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland wird für 2017 auf 43 Prozent geschätzt.
Leicht höhere Preise am Schlachtlämmermarkt in Sicht
Vor allem auf Grund hohen Aufkommens an Schlachtlämmern in Irland standen die Erzeugerpreise für Lammfeisch in vielen Ländern der EU in der zweiten Jahreshälfte 2017 unter Druck. Preisgünstige irische Importware steht besonders in Deutschland im Wettbewerb mit der inländischen Erzeugung.
Für das gesamte Jahr 2017 dürfte nach AMI-Einschätzung der Preis je Kilogramm Schlachtgewicht für schwere Lämmer in Deutschland im Durchschnitt ähnlich wie in 2016 bei 5,41 Euro liegen. Für 2018 wird mit einem leicht höheren Preis von 5,44 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gerechnet.
Der Lammfeischverzehr in Deutschland hat einen positiven Trend. Dennoch liegt der jährliche Pro-Kopf-Verzehr bislang nur bei 0,6 Kilogram.