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Europäische Landwirtschaft braucht Milliarden-Investitionen

Auf den enormen Investitionsbedarf in der europäischen Landwirtschaft weist der Geschäftsführende Direktor des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), Dr. Wilhelm Molterer, hin. Der frühere österreichische Finanzminister begründet dies mit den hohen Zielen der EU im Klima- und Umweltschutz.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf den enormen Investitionsbedarf in der europäischen Landwirtschaft weist der Geschäftsführende Direktor des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), Dr. Wilhelm Molterer, hin. In einem Interview mit AGRA-EUROPE begründet der frühere österreichische Finanzminister dies insbesondere mit den hohen Zielen der EU im Klima- und Umweltschutz.


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Die Lagerhaltungskapazitäten seien in den vergangenen Jahrzehnten kaum modernisiert worden. Zudem sei die Infrastruktur nur unzureichend mit neuesten Technologien zur Energieeinsparung ausgestattet. „Hier sehe ich besonders bei den privaten Unternehmen einen erheblichen Investitionsstau und Modernisierungsbedarf, um Verluste zu reduzieren und Energie und Verpackungsmaterial effizienter einzusetzen“, so Molterer. Dies sei ein Bereich, in dem mit Hilfe von EFSI die Investitionen beschleunigt werden könnten.


Mit Nachdruck weist der Direktor die Auffassung zurück, der sogenannte Juncker-Fonds richte sich ausschließlich an große Unternehmen und Banken. „Diese Wahrnehmung ist falsch“, betont der Österreicher. EFSI sei eingerichtet worden um zu helfen, den Investitionsstau in Europa zu überwinden. Das schließe ausdrücklich kleine und mittelgroße Betriebe sowie im ländlichen Raum ansässige Wirtschaftseinheiten ein.


Unkenntnis über Nutzungsmöglichkeiten


Potential sieht Molterer besonders für mittelständische Betriebe im gesamten Ernährungsbereich. Sie sollten seiner Auffassung nach den Juncker-Fonds als Instrument nutzen, um Modernisierung und Erhöhung ihrer Ressourceneffizienz voranzubringen. Dies gelte auch für Zusammenschlüsse von landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch für Kooperationen innerhalb der Ernährungsindustrie, sei es in der Form von Genossenschaften oder anderen Rechtsformen.


„Tatsächliche Hindernisse, die wir noch nicht abgefedert oder gänzlich beseitigen konnten, sehe ich fast keine“, erklärt der Direktor. Das größte Hindernis scheine ihm die Unkenntnis der Nutzungsmöglichkeiten zu sein. Molterer fordert Interessenten aus der Landwirtschaft sowie deren vor- und nachgelagerten Bereiche auf, hinsichtlich einer Unterstützung aus dem EFSI mit ihren Hausbanken zu sprechen, um EFSI-Garantien für konkrete Projekte in Anspruch zu nehmen.


Die Projekte müssten allerdings nachhaltig sein und sich rechnen. Das Ziel des Juncker-Fonds sei es, den Zugang zu Liquidität flächendeckend, auch für den Agrarsektor, zu erleichtern, und zwar zu günstigen Konditionen.


Gesamte agrarische Wertschöpfungskette gefordert


Dem europäischen Agrarsektor bescheinigt Molterer, er sei sehr vielseitig aufgestellt. Die Branche habe in sämtlichen Bereichen, ob Ackerbau, Viehzucht, Weinanbau oder anderen Segmenten ein „beeindruckendes Spezialwissen“ aufgebaut. Die sei vor allem Folge der Weichenstellung, die europäische Landwirtschaft seit drei Jahrzehnten stärker international konkurrenzfähig aufzustellen.


„Diese Entwicklung zu global konkurrenzfähigen Produkten wird sich weiter fortsetzen, und dabei werden der effiziente Einsatz der Ressourcen und neue Präzisionstechnologie immer mehr an Bedeutung gewinnen“, ist Molterer überzeugt. Der Erfolg werde weiterhin von Kompetenz und Know-how über die gesamte agrarische Wertschöpfungskette abhängen. Forschung und Entwicklung im Agrarsektor sowie eine praxisnahe Umsetzung bekämen darüber hinaus noch einmal beim Blick auf die demographische Entwicklung in der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung.


„Wir müssen deshalb die Förderung junger Landwirte und junger Talente in der Nahrungsmittellogistik und -verarbeitung verstärken, und wir müssen den Zugang der Betriebe zu langfristigen Finanzierungen verbessern, da auch die Kapitalintensität im Agrarsektor stetig steigen wird“, fordert der EFSI-Direktor.

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