Europa hat im vergangenen Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rezession in mehreren Ländern Marktanteile am globalen Holzmarkt verloren, während Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum hier eine zügige Erholung verzeichneten. Das berichtete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vergangene Woche in Rom.
Ihren Angaben zufolge ging die Holzproduktion in Europa einschließlich Russlands gegenüber 2011 je nach Produkt um 1 % bis 4 % zurück. Maßgeblich dafür sei die wirtschaftliche Stagnation beziehungsweise Rezession in einigen west- und südeuropäischen Staaten gewesen. Im Ergebnis sei die Nachfrage nach Holzerzeugnissen gesunken und Europas Anteil am globalen Markt je nach Produkt im Schnitt um 1 % bis 2 % gefallen, stellte die FAO fest. Dagegen nahm die industrielle Herstellung von Rund- und Sägeholz in Nordamerika nach den Daten der Fachleute in Rom um 6 % zu, die Produktion von Holzplatten um 2 %.
Das Aufkommen an Zellstoff und Papier ging jedoch weiter zurückging. Die FAO sieht dafür als wesentlichen Grund den Wechsel von den gedruckten zu den elektronischen Medien. Der asiatisch-pazifische Raum hat 2012 weiter an Bedeutung als Produzent und Konsument von Holzerzeugnissen gewonnen, mit China als treibender Kraft. Die Sägeholzherstellung in dieser Region wurde gegenüber der betreffenden Menge von 2011 um 11 % gesteigert, die Plattenproduktion um 6 %.
Die globale Erzeugung von Holzpellets hat sich laut FAO, die hierzu erstmals Zahlen veröffentlichte, in der vergangenen Dekade verzehnfacht, vor allem aufgrund der Förderung durch die Politik und der Bioenergieziele in Europa. Die römischen Experten veranschlagen das weltweite Aufkommen an Holzpellets auf rund 19 Mio t, wovon 9,3 Mio t international gehandelt werden. Produktion und Verbrauch entfallen in diesem Segment fast ausschließlich auf Europa und Nordamerika mit Anteilen am globalen Gesamtmarkt von 66 % und 31 % beziehungsweise 80 % und 17 %.
Es gebe Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach Holzprodukten, insbesondere im Bioenergiesektor, in den nächsten Jahren anziehen werde, erklärte der Beigeordnete FAO-Generaldirektor für Forstwirtschaft, Eduardo Rojas-Briales. Maßgeblich dafür sei aber eine allgemein gesunde wirtschaftliche Entwicklung.