Der Krankheitsdruck beim Mais steigt. Wie Dr. Stefan Krüssel vom Pflanzenschutzamt Hannover kürzlich auf einer Tagung erklärte, waren 2009 in Niedersachsen rund 34 500 ha Maisfläche allein durch Drahtwurmbesatz geschädigt. Ein großer Teil der betroffenen Schläge habe sogar mittlere bis hohe Befallsstärken aufgewiesen.

Die Hauptursache für die deutliche Zunahme von Schäden im Mais sei die fehlende Möglichkeit der Beizung mit wirksamen Insektiziden, betonte Krüssel. Zur Drahtwurmbekämpfung habe in diesem Jahr beispielsweise nur das Granulat Santana zur Verfügung gestanden, dessen Anwendung jedoch an sehr strenge Auflagen geknüpft sei. Zudem hatte nach Angaben des Maisexperten Kalkstickstoff als Unterfußdüngung mit einer Aufwandmenge von 150 kg/ha in Versuchen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf stark befallenen Flächen keinerlei Wirkung gezeigt.

Laut Darstellung von Prof. Bernd Freier vom Julius- Kühn-Institut (JKI) in Kleinmachnow wird seit einigen Jahren ein Behandlungsindex als Maßzahl herangezogen, um die Intensität des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel messen und vergleichen zu können. Dieser Index werde im Rahmen des bundesweiten Netzes Vergleichsbetriebe Pflanzenschutz erhoben. Mit einem Behandlungsindex um den Wert 2 liege Mais sehr niedrig, hob Freier hervor; Winterweizen bewege sich beispielsweise mit einem Behandlungsindex von 6 deutlich darüber.