Das sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner auf dem Fachkongress Schweineproduktion 2008 in Berlin. Für die Schweinehalter sei die derzeitige wirtschaftliche Situation ruinös. Deutschland könne das Angebot an Schweinefleisch nur dann aufrechterhalten, wenn kostendeckende Erlöse erzielt und alle Stufen für ihre Arbeit über den Markt entlohnt würden. Anders als die Getreide- und Milcherzeuger könnten die Schweinehalter nicht mit dem Verlauf der Märkte im Jahr 2007 zufrieden sein. Damit nicht Schweine haltende Betriebe reihenweise ausschieden, müssten die anwachsenden Kosten endlich in die Verbraucherpreise überwälzt werden, forderte Sonnleitner. Gerade die Schweineproduktion sei wie kaum ein anderer Sektor ohne staatliche Unterstützung all die Jahre ausgekommen, und das solle auch so bleiben. Daher zeigte er sich äußerst skeptisch gegenüber Risikofonds und sprach sich für Hilfen bei Tierseuchen und Erntekatastrophen, aber gegen neue Marktverwaltung aus. Viel wichtiger sei vielmehr, für richtige, Mut machende Rahmenbedingungen zu sorgen, appellierte Sonnleitner an die Politik. In diesem Zusammenhang übte er daran Kritik, dass die deutschen Landwirte ihr Schweinefleisch zu Weltmarktpreisen verkaufen müssten, sie aber gleichzeitig bei Soja- und Maiskleberfutter vom Weltmarkt abgeschnitten würden. Als völlig abwegig hält Sonnleitner darüber hinaus die Diskussion über einen nationalen Tierschutz-TÜV. Tierschutzfragen müssten genauso wie Veterinär- und Umweltanforderungen auf EU-Ebene wettbewerbsneutral geregelt werden. Das Gleiche gelte für die Impfung und den Einsatz von Tierarzneimitteln.
DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers erläuterte anschließend die Vorstellung des Verbandes zur Bewältigung der Krise am Schweinemarkt. Er wies darauf hin, dass derzeit bei den Schweinemästern und Sauenhaltern 25 Euro je Ferkel und 15 Euro je Mastschwein fehlten, um die massiv angestiegenen Kosten zu decken. Daher müsste dringend gehandelt werden, um den drohenden Strukturbruch in der Erzeugung zu verhindern. Viele landwirtschaftliche Betriebe, aber auch der nachgelagerte Bereich mit Tausenden von Arbeitsplätzen seien bedroht. Der Export von Fleisch und Fleischwaren sei mit Nachdruck voranzutreiben. Zu begrüßen sei, dass das Agrarministerium die Aktivitäten für den Abschluss von Veterinärabkommen mit Drittländern spürbar verstärkt habe, wie etwa das erfolgreiche Abkommen mit China. Nun müsse aber weiter mit Hochdruck daran gearbeitet werden, dass auch die anderen bisher verschlossenen Märkte wie Japan oder Südkorea endlich geöffnet werden, forderte Möllers.