Die Milchpreise haben trotz der verbesserten Marktsituation und der rückläufigen Milchanlieferungsmenge zum Teil nochmals nachgegeben. Über diese Situation herrscht bei den Milchbauern große Enttäuschung und Unverständnis. „Molkereien müssen die eindeutig positiven Marktentwicklungen jetzt in höheren Abschlüssen durchsetzen“, fordert BBV-Milchpräsident Günther Felßner.
Der Milchmarkt bietet seiner Meinung nach beste Voraussetzungen für höhere Preisabschlüsse. Aktuell werden in Bayern zwischen 28,0 Cent und 32,5 Cent/kg (4,2 % Fett) an die Landwirte ausbezahlt. Angesichts massiv gestiegener Kosten für Produktionsmittel wie Futter oder Kraftstoff sei dies absolut unbefriedigend.
Doch die Signale auf dem Milchmarkt sind laut Felßner derzeit wieder gut: „Es herrscht eine gute Nachfrage aus dem In- und Ausland, die Käsebestände sind gering und die Verwertung von Magermilchpulver steigt an.“ Eine deutliche Verbesserung zeichne sich derzeit auch am Buttermarkt ab. Um der Nachfrage gerecht zu werden, werde aktuell sogar Butter aus der privaten Einlagerung bezogen. Dies bestätige der Milchindustrie-Verband. „Aufgrund der guten Marktentwicklung erwarten die Milcherzeuger, dass sie nach den anstehenden Verhandlungen zwischen Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel auch einen besseren Milchpreis erhalten“, so Felßner.
Trotz stabiler Marktlage habe der Lebensmitteleinzelhandel vor wenigen Wochen auch Molkereiprodukte ohne ersichtlichen Grund nochmals im Preis reduziert. Außerdem lieferten sich die Molkereien einen Kampf um Marktanteile. Der Milchpräsident fordert daher von den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel, dass die Verhandlungsergebnisse die positive Situation auf dem Milchmarkt widerspiegeln und den Milchbauern die dringend notwendige Milchpreiserhöhung bringen müssten. Der Verband habe die bayerischen Molkereien daher um entsprechende Gespräche gebeten. (ad)
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