Der Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen beunruhigt Niedersachsens Landwirte. Tag für Tag gehen in Niedersachsen 15 ha landwirtschaftliche Nutzfläche verloren, berichtet das Niedersächsische Landvolk. Problematisch gestaltet sich für Land- und Forstwirtschaft nicht allein der Verlust landwirtschaftlicher Flächen für Siedlung- und Verkehrsmaßnahmen. Zusätzlich beschneidet die im Naturschutzrecht verankerte Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzflächen die nutzbare Fläche. Die Flächenverluste durch Naturschutzrecht fielen für die Landwirtschaft im Zeitraum 2000 bis 2007 mit 17,7 ha pro Tag sogar deutlich höher aus als die Flächenverluste durch Siedlung und Verkehr mit 13,3 ha. Während hier gegenüber dem Zeitraum 1989 bis 2000 ein Rückgang bewirkt wurde, stieg der Flächenverlust für die Landwirte im gleichen Zeitraum.
Das Landvolk forderte daher in Hannover die uneingeschränkte Möglichkeit von Ersatzgeldzahlungen und einen Vorrang für Entsiegelung und Rückgewinnung von Flächen. "Wir müssen dem Flächenverbrauch dringend Einhalt gebieten", sagte Landvolkpräsident Werner Hilse auf einem parlamentarischen Abend des Verbandes in Hannover. Hilse lenkte den Blick auf die wachsende Weltbevölkerung und die zunehmende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und leitete daraus die Forderung nach einem anderen Umgang mit der Ressource Boden ab. Johann-Hinrich Knabbe, Landvolkvorsitzender im Landkreis Stade bezifferte für die Region den Verlust landwirtschaftlicher Flächen auf mehr als 2 000 ha.