Es ist uns unverständlich, wie die Politik einerseits Tierwohl und Tierschutz einfordern kann und sich andererseits finanziell aus der Milchkontrolle, die dem Wohl und Schutz der Milchkühe dient, zurückzieht. Das kritisierte der DBV zu den Plänen, die Förderung in diesem Bereich zu kürzen.
Gerade die derzeit in der Novelle des Tierschutzgesetzes geforderten betrieblichen Eigenkontrollen würden als monatliche Milchkontrolle bereits seit 115 Jahren auf den Höfen der Milchbauern stattfinden, heißt es. Milchkontrollen seien damit seit Jahren praktizierter Tierschutz par excellence und böten weit mehr Informationen als nur die Milchleistung einer Kuh, betonte der DBV.
Neben der Feststellung der Milchmenge würden in einer monatlichen Milchleistungskontrolle wichtige Milchinhaltsstoffe wie Fett-, Eiweiß-, Harnstoff- und Laktosegehalt sowie die Zellzahl jeder einzelner Milchkuh ermittelt und dokumentiert. Mittels der Milchinhaltsstoffe könne der Milchbauer so die Futterration seiner Kuh überprüfen und Rückschlüsse auf die Gesundheit seiner Kühe ziehen. Ebenso erhalte er Informationen über die Eutergesundheit und den Fruchtbarkeitsstatus seiner Herde. Damit sei diese Kontrollen wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit zum Wohl der Tiere, erklärte der Bauernverband.
Die Erhebung dieser Daten erfolgt bundesweit durch Landeskontrollverbände und Milchprüfringe, die ihre geschulten Milchkontrolleure jeden Monat auf die Kuhbetriebe schicken. Nach jeder monatlichen Milchkontrolle erhält der Milchbauer die aufgearbeiteten tierindividuellen Daten seiner Milchkühe. Derzeit nehmen ca. 67 Prozent der Milchviehbetriebe an der Milchkontrolle teil, umgerechnet gibt es über 85 % der deutschen Milchkühe genaue Informationen. Die ersten Milchkontrollen wurden bereits 1897 regional eingeführt. (ad)