"Wer wie die EU-Kommission Begleitmaßnahmen für den Milchbereich als notwendig erachtet, muss auch deren Finanzierung sichern", erklärte der DBV-Milchpräsident Udo Folgart. Es sei nicht hinnehmbar, dass die EU-Kommission selbst von einem hohen wirtschaftlichen Druck auf die Milcherzeuger in der Übergangsphase zum Auslaufen der Milchquote ausgehe, sich dann aber einer verantwortlichen Politik für den wichtigsten Bereich der europäischen Landwirtschaft verweigere. Die von der EU-Kommission als Gegenfinanzierung der Begleitmaßnahmen vorgeschlagenen Kürzungen und Umschichtungen im EU-Agrarhaushalt seien "absurd", da man denjenigen, denen man helfen möchte, zuerst die entsprechenden Mittel wegnehme. Angesichts einer Unterlieferung der europäischen Quoten um mehr als 2 Mio. t mache eine Aufstockung der Milchquoten um insgesamt 5 % in den nächsten fünf Jahren keinen Sinn, erklärte Folgart. Veränderungen der europäischen Saldierungsmöglichkeiten, wie vom Bauernverband vorgeschlagen, seien dagegen auch bei den derzeitigen Marktentwicklungen hilfreicher. Der DBV erwartet nun von Bundesminister Horst Seehofer, der sich bisher immer engagiert für eine Unterstützung der Milcherzeuger durch einen speziellen Milchfonds ausgesprochen hat, in den anstehenden Beratungen im EU-Agrarrat die notwendigen Veränderungen im Sinne der deutschen Milcherzeuger herbeizuführen.
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