Gerade jetzt, wo sich eine konjunkturelle Abschwächung abzeichnet, müssen wir die deutschen Milcherbauern vor einseitigen nationalen Belastungen schützen. Das hat gestern DBV-Milchpräsident Udo Folgart gesagt. Die massive Verunsicherung der Milchbauern in den vergangenen Monaten habe sich durch die jüngst wieder gestiegenen Preise für Milchquoten deutlich gezeigt. Folgart den Bundesrat daher auf, am kommenden Freitag keine nationalen Belastungen zu beschließen, sondern europäische Lösungen im Sinne der Milcherzeuger durchzusetzen. In der derzeitigen Marktsituation müsse eine automatische Quotenerhöhung im Rahmen des Health Check verhindert werden. Stattdessen könne die Diskussion um eine Quotenerhöhung nur in Abhängigkeit der Marktentwicklung erfolgen, wie es der DBV schon in seiner Bamberger Milchentschließung gefordert hat. "Auch der Milchfonds ist zwingend notwendig, um die Milchproduktion auf alternativlosen Grünlandstandorten nachhaltig zu unterstützen", so Folgart weiter. Zudem würde der Milchfonds auch durch direkte Investitionsbeihilfen Impulse in die Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereich auslösen. Darüber hinaus müsse der Bund den Absatz von Milch und Milchprodukten jetzt stärker fördern, um die konjunkturelle Absatzschwäche zu überwinden. Damit die Molkereien auf dem hart umkämpften deutschen Markt dem Lebensmitteleinzelhandel auf Augenhöhe begegnen könnten, seien die lange geforderten Strukturveränderungen in der Molkereiwirtschaft endlich umzusetzen, forderte Folgart. Einem Umdenken in der Molkereiwirtschaft müssten umgehend Taten folgen. Folgart forderte Molkereien und Milchindustrieverband auf, die Markenpolitik für Milch und Molkereiprodukte innovativ zu verbessern.
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