Ein europäisches Sicherheitsnetzwerk für Molkereiprodukte und einen "nationalen Flankenschutz" hat DBV-Vizepräsident Udo Folgart gefordert. Mit Auslaufen der Milchquote 2015 dürfe keine absolute Marktliberalisierung erfolgen, betonte er vergangene Woche in Berlin. "Wir fahren besser ohne die Quote", erklärte Folgart, ein unterstes Sicherheitsnetz sei aber wichtig. Dazu gehöre auch die Förderung von Exporten in Form von Unterstützung bei der Öffnung und Pflege von Märkten in Drittländern.
Für den heimischen Markt seien weiterhin Strukturverbesserungen notwendig. Gegenüber dem hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland sei es wichtig, das Angebot weiter zu bündeln und damit die Verhandlungsmacht zu erhöhen. Daher begrüßte Folgart die Entscheidung des Bundeskartellamtes, die Fusion von Nordmilch und Humana zu genehmigen. Man sei dem Markt nicht hilflos ausgeliefert, Milchbauern und Molkereien könnten ihn zusammen mitgestalten, betonte der Milchpräsident. Weiteren Entwicklungen sollte man sich nicht verschließen. Das Misstrauen vieler Milchbauern gegenüber den eigenen Molkereigenossenschaften müsse dringend abgebaut und eine Vertrauensbasis wieder hergestellt werden. In diesem Zusammenhang wertete Folgart die Abschaffung von Molkereiquoten als positiv. (AgE)