Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat den demonstrierenden Bauern am Wochenende große Zugeständnisse gemacht: Die geplante schrittweise Anhebung der Agrardieselsteuer bis 2030 entfällt vollständig. Zudem sollen zehn sofortige Vereinfachungsmaßnahmen einen deutlichen Bürokratieabbau bringen. Auch gegen unfaire Konkurrenz anderer Länder verspricht Attal zusätzliche Maßnahmen.

Das reicht den Bauern aber bei Weitem nicht. Sie kämpfen z.B. auch für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Wie bei uns nehmen Bürokratie und komplexe europäische Umweltauflagen auch in Frankreich massiv zu – und das bei sinkenden Einnahmen. Der größte Bauernverband legte eine Liste mit insgesamt 140 Forderungen vor.

Nun wollen die Landwirte, die schon seit Wochen Straßen blockieren, den Druck erhöhen. Ab heute wollen sie Paris blockieren. Alle Hauptachsen, die in die Metropole führen, sollen demnach unterbrochen werden. Außerdem wollen Landwirte den Großmarkt Rungis blockieren. Dabei handelt es sich um einen gigantischen Umschlagplatz für Fisch, Fleisch, Geflügel, Milch- und Feinkostprodukte.

Video: Bauern reißen die Straße mit einem Tiefenmeißel auf

Polizei in Alarmbereitschaft

Alarmiert zeigt sich Innenminister Gérald Darmanin über die bevorstehende Blockade in Paris. Er will sie unbedingt verhindern und hat Medienberichten zufolge 15.000 Beamte sowie gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber mobilisiert. Sie sollten sicherstellen, dass die Hauptstadt sowie die zwei Pariser Flughäfen und der Großmarkt Rungis erreichbar bleiben.

In die Proteste eingreifen sollen die Polizisten dagegen nicht, sondern lediglich einen geordneten Ablauf sicherstellen sowie öffentliche Gebäude schützen und ausländische LKW sicher durch die Stadt führen, heißt es aus dem Ministerium.

Video: Bauern wickeln einen Silageballen in McDonalds-Filialle ab