Frankreichs neuer Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire hat anlässlich der Eröffnung einer Tiermesse im bretonischen Rennes zusätzliche Hilfen in Höhe von 30 Mio. Euro zugunsten der aktuell finanziell besonders angeschlagenen Milchproduzenten und Schweinemäster angekündigt. Noch vor Ende Oktober werde er in einem Gespräch mit Banken, der landwirtschaftlichen Sozialkasse und Versicherungen auf deren finanzielle Beteiligung drängen, erklärte Le Maire.
Zuvor war es auf der Fachmesse zu Tumulten durch rund 300 protestierende Milcherzeuger gekommen, die einem Streikaufruf der kleineren Milcherzeugerverbände APLI und OPL sowie der linken Bauernopposition Confédération Paysanne gefolgt waren und den Rücktritt von Jean-Michel Lemétayer, dem Präsidenten des französischen Bauernverbandes (FNSEA), forderten, nachdem dieser sich ebenso wie der größte Milcherzeugerverband (FNPL) nachdrücklich gegen einen Lieferboykott ausgesprochen hatte. Sowohl Lemétayer als auch der Minister sprachen daraufhin unter dem Schutz von Ordnungskräften in einem Saal. Le Maire stellte klar, dass er sehr wohl um die äußerst schwierige Situation wisse und die derzeitige Krise der Landwirtschaft die schwerste seit 30 Jahren sei, zumal vor allem die Preise der Milch-, Schweine- und Getreidebetriebe stark eingebrochen seien und zudem akute Exportprobleme bestünden.