Jede dritte (36 %) in den landwirtschaftlichen Betrieben Deutschlands tätige Arbeitskraft war 2020 eine Frau. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil der weiblichen Arbeitskräfte etwas höher bei 38 %, stellt der DBV-Situationsbericht fest.
Der niedrigste Frauenanteil in den Flächenländern ist mit 28 % in Mecklenburg-Vorpommern festzustellen. Der höchste Wert mit 38 % wurde im Bundesland Nordrhein-Westfalen ermittelt. In den Einzelunternehmen liegt der Frauenanteil mit 36 % im Bundesdurchschnitt. Jedoch sind in den im Haupterwerb geführten Betrieben mit 38 % anteilmäßig mehr Frauen tätig als in den Nebenerwerbsbetrieben mit 32 %.
Während der Frauenanteil bei den Familienarbeitskräften (33 %) und den ständig Beschäftigten (32 %) unterdurchschnittlich ausfällt, liegt er mit 43 % bei den Saisonarbeitskräften wesentlich höher. Insgesamt standen 2020 602.600 männlichen Arbeitskräften 335.400 weibliche Arbeitskräfte gegenüber.
Anteil weiblicher Führungskräfte relativ gering – Tendenz aber steigend
Landwirtschaftliche Betriebe werden überwiegend von Männern geleitet. Deutschlandweit werden 89 % der 262.800 landwirtschaftlichen Betriebe von Männern geleitet. Von Frauen werden gut 28.400 Betriebe oder 11 % aller Betriebe geleitet.
Im Vergleich zur Landwirtschaftszählung 2010 hat sich der Anteil der leitenden Frauen um gut 2 Prozentpunkte erhöht.
Brandenburg hat mit 18 % den höchsten Frauenanteil an den Geschäftsführungen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen mit jeweils 17 %. Den niedrigsten Betriebsleiterinnenanteil weist Bayern mit 9 % aus.
Der Frauenanteil unter den Führungskräften in der deutschen Wirtschaft liegt bei gut 29 %. Zu den Führungspositionen zählen Vorstände und Geschäftsführerinnen/Geschäftsführer sowie Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen. Der weibliche Anteil an allen Erwerbstätigen lag 2020 bei 47 %.