Lidl will bekanntlich nur noch Produkte von Tieren anbieten, die kein gentechnikfreies Futter und möglichst kein Antibiotika bekamen, ausreichend Platz hatten und in Gruppen standen. Zudem will der Discounter keine Milch mehr von Kühen aus Anbindehaltung. Fleisch von Jungbullen aus solchen Haltungsverfahren wird bereits heute nicht mehr akzeptiert. Bei der Enthornung von Kälbern wird das Ziel verfolgt, dass die Tiere beim Eingriff sediert und ihnen ein Schmerzmittel verabreicht wird.
Für Dr. Leopold Herz, agrarpolitischer Sprecher der FREIEN WÄHLER Landtagsfraktion, geht das deutlich zu weit:
„Nachdem die Discounter die landwirtschaftlichen Betriebe schon mit niedrigen Preisen – teils unter den Produktionskosten – fast ruinieren, setzt Lidl jetzt noch eins drauf: Der Discounter möchte künftig keine Produkte mehr von Betrieben mit Anbindehaltung anbieten. Wir FREIE WÄHLER fordern Lidl auf, diesen Unsinn zu unterlassen", sagte er. Das Unternehmen solle sich lieber auf seine Kernaufgaben konzentrieren und sich um ordentliche Ware zu angemessenen Preisen kümmern. Die Anbindehaltung von Rindern wird vor allem noch von kleineren Betrieben in Süddeutschland praktiziert.
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