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Gabriele Krumphuber: Schweinebäuerin und Meistermacherin

Gabriele Krumphuber ist begeisterte Schweinemästerin. Hohe Leistungen und Qualität haben für sie höchste Priorität. Und „nebenbei“ gibt die Bäuerin Meisterkurse in Oberösterreich. An den EU-Beitritt kann sich Gabriele Krumphuber aus Eberstalzell (OÖ) zwar nicht mehr ganz genau erinnern.

Lesezeit: 4 Minuten

Gabriele Krumphuber ist begeisterte Schweinemästerin. Hohe Leistungen und Qualität haben für sie höchste Priorität. Und „nebenbei“ gibt die Bäuerin Meisterkurse in Oberösterreich. Eine Reportage von Beate Kraml, top agrar-Österreich.

 

An den EU-Beitritt kann sich Gabriele Krumphuber aus Eberstalzell (OÖ) zwar nicht mehr ganz genau erinnern. Aber schon damals wusste sie, dass sie später den Betrieb übernehmen würde. Vor drei Jahren hat sie schließlich den väterlichen Betrieb übernommen. Hier veredelt sie rund 700 Mastschweine zu AMA-Gütesiegel-Fleisch.


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„Da ich in den Betrieb hineingewachsen bin und nach und nach Aufgaben am Hof übernommen habe, war für mich die Übernahme kein Problem“, erzählt die 32-Jährige. Sie ergänzt aber auch gleich, dass man erst dann weiß, wie viel Verantwortung ein Betrieb bedeutet, wenn man ihn selber führt. Auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Eltern Josef und Friederike Krumphuber kann sie jederzeit zählen.


Ihr landwirtschaftliches Fachwissen verdankt Gabriele Krumphuber einer umfassenden Ausbildung: Nach der Matura in Elmberg studierte sie – neben der Arbeit am Betrieb – Wirtschaftspädagogik und legte anschließend die landwirtschaftliche Meisterprüfung ab. Später absolvierte sie zusätzlich die Jagdprüfung.


Nach der Verleihung des Meistertitels 2012 wurde sie angesprochen, selbst Meisterkurse zu geben. Seitdem unterrichtet sie betriebswirtschaftliche Fächer wie Buchhaltung oder Kostenrechnung in verschiedenen Bezirken Oberösterreichs. „Die Meisterkurse bieten mir die Möglichkeit, mich mit anderen Landwirten auszutauschen. Es ist zwar eine Herausforderung, macht mir aber sehr viel Spaß. Außerdem sind die Kurse eine willkommene Abwechslung in meinem Arbeitsalltag“, erzählt Krumphuber.


Die Meisterkurse finden vor allem im Winter statt. Somit hat sie in den arbeitsreichen Monaten genug Zeit für die Arbeiten am Hof. Zur Fütterung der Schweine baut sie großteils Mais sowie Weizen, Gerste, Soja und Raps an.


Fleischqualität großgeschrieben


In der Schweinehaltung überlässt die junge Betriebsleiterin nichts dem Zufall. Denn die Fleischqualität steht für sie im Vordergrund. Für die optimale Nährstoffversorgung hat sie vor Kurzem Futtersensoren einbauen lassen. Außerdem passt das neu eingebaute Rundtrogsystem gut in ihr Betriebskonzept. „Die Schweine haben mehr Platz und werden am Tag öfter gefüttert. Somit werden die täglichen Zunahmen und der Magerfleischanteil optimiert und ergeben eine hohe Fleischqualität“, erklärt sie.


Neben der Schweinehaltung und dem Ackerbau bewirtschaftet die Jungübernehmerin 16 ha Wald. Schwere Arbeiten erledigt ihr Vater Josef Krumphuber. Doch auch Gabriele weiß mit der Motorsäge umzugehen. Ausasten und Aufladen auf den Forstwagen sind ihre Arbeitsbereiche.


Technik statt Muskelkraft


Zur Erleichterung solcher Arbeiten investiert Krumphuber laufend in neue Mechanisierung. „Als Frau hat man eben nicht so viel Kraft, da muss die entsprechende Technik Abhilfe schaffen“, erklärt sie. Darüber hinaus weiß sie, dass es für viele immer noch ungewöhnlich ist, wenn Frauen mit großen Maschinen fahren. Auch bei den Meisterkursen wird sie immer wieder darauf angesprochen, dass der Hauswirtschaftsmeisterkurs einen Stock höher stattfinde. „Viele Leute trauen mir die Arbeit nicht zu“, schildert Krumphuber ihre Situation.


In die Zukunft blickt Gabriele Krumphuber positiv: „Ich habe einen innovativen Betrieb übernommen, der schrittweise gewachsen ist. Wir haben in Technik investiert, die vor allem mir die Arbeit künftig erleichtert“, erklärt sie. So hat Krumphuber beim Umbau des Stalles im Herbst 2013 darauf geachtet, dass sie in Zukunft alle Arbeiten selbstständig durchführen kann, wie z. B. das Verladen der Schweine. „Mein Ziel ist es, den Betrieb weiter im Vollerwerb zu führen und die Zeit effizient zu nutzen“, betont sie. Die größten Herausforderungen sieht Gabriele Krumphuber vor allem in der Betriebsplanung und der strategischen Ausrichtung des Betriebes.


Die GAP-Reform fordert dabei eine besonders gut koordinierte Einteilung der Kapazitäten. „Jeder Betrieb muss mit den gegebenen Rahmenbedingungen umgehen und das Beste daraus machen. Außerdem findet sie, dass es gut ist, sich mehrere Standbeine in der Landwirtschaft aufzubauen. So könne ein anderer Bereich Verluste ausgleichen, wenn es einmal nicht so gut läuft.


Der Grubhof liegt in Littring in Eberstalzell. Dort veredelt Gabriele Krumphuber rund 700 Schweine zu AMA-Gütesiegel-Fleisch.


Chance für die Zukunft


Die Landwirtschaft bringt zwar große Herausforderungen mit sich. Trotzdem sieht Gabriele Krumphuber die Vorteile: „Für mich bedeutet eine eigene Landwirtschaft Selbstständigkeit und eine Chance für die Zukunft. Wichtig ist mir dabei aber auch, dass ich genug Raum für Freizeit habe.“ Wie die betriebliche Entwicklung weitergeht, lässt sie sich offen. An Motivation und Unternehmergeist scheitert es aber nicht. Ihre aktuell wichtigste Hoffnung: Eine positive Preisentwicklung am Schweinemarkt!

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