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Bauern vs. Kritiker/Medien: "Geht dahin, wo es verbal weh tun kann!"

„Bad News are good News“, unter dieser Regel hat die Landwirtschaft in den Medien immer wieder zu leiden. Statt selbst die Leistungen zu erklären lässt man lieber NGOs oder TV-Reporter sprechen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Dirk Benninghoff, Chefredakteur der Kommunikationsagentur fischerAppelt, Berlin.

Landwirtschaft ist im Leben der Menschen allgegenwärtig. Vielleicht derzeit noch mehr als zuvor. Die Menschen genießen zwangsläufig vor allem die ­Landschaft vor ihrer Haustür, ­gemeinsame Mahlzeiten haben einen höheren Stellenwert ­gewonnen.

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Die Wertschätzung für Lebensmittel steigt. Und doch ist die Landwirtschaft in Medien und Öffentlichkeit – wenn ­überhaupt – vor allem dann ein Thema, wenn es brennt und kriselt.

Wenn Milchpreise mal wieder im Keller sind, Landwirte ­demonstrieren oder das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Auswirkungen der Tierhaltung auf das Klima zum Thema macht – meist mit eindeutiger Schlagrichtung. „Bad News are good News“: Die alte Regel stimmt bei der Berichterstattung über die Landwirtschaft erst recht.

Warum ist das so? Weil die Landwirtschaft und ihre ­Vertreter zu wenig Akzente ­gegen den medialen Mainstream gesetzt haben. Zumindest nicht bei dem überragend relevanten Thema der gesellschaftlichen ­Akzeptanz der modernen ­Landwirtschaft.

Während große Teile der ­Gesellschaft und auch der Wirtschaft sich – zurecht – auf den Klimawandel als das über­ragende Thema stürzen, verharrt die Agrar-Branche hier als böser Klima-Bube an der Seitenlinie. Statt zu kommunizieren, was die Branche an Innovationen für ­weniger Emissionen leistet und das Problem offen, aber mit ­klarem Änderungswillen anzugehen, lässt man lieber NGOs oder TV-Reporter sprechen. Und deren Haltung ist kaum positiv …

Schaut man sich an, was Landwirte und ihre Vertreter an Themen anpacken (anpacken müssen), so wird ein Grundproblem klar: Die Vielfalt der Problemzonen der Landwirtschaft verhindert eine stärkere Schwerpunktsetzung. Insektenschutzpaket, EU-Agrarförderung, Milchpreise, Tierwohl, Saisonarbeit, Gefahr durch Wölfe, und, und, und. Die Branche braucht eine klarere Agenda und mehr Power auf die Top-Themen. Und sie muss in Dialog treten, auch ­dahin gehen, wo es verbal weh tun kann.

Wie das geht, hat Anfang April DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken gezeigt, als er sich im Morgenmagazin des ZDF ­einer Vertreterin des WWF zur ­Debatte stellte. Die Umweltschützerin hatte eine kritische Studie zum Fleischkonsum im Gepäck. Das Umfeld war also nicht einfach für einen Agrar-Vertreter, doch Krüsken konterte sachlich-souverän und ging das Thema Klimawandel klar und offen an.

„Die Öffentlichkeitsarbeit ist mittlerweile Teil des Berufs ­geworden“, sagt auch die angehende Landwirtin Merle auf dem Instagram-Kanal des Bauern­verbandes. Die Landwirtschaft braucht eindeutig mehr Merles!

Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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