Über 190 000 Landwirte in Deutschland wirtschaften im Nebenerwerb. Das ist mehr als jeder zweite landwirtschaftliche Betrieb. Ihre Motive sind ganz unterschiedlich. Für manchen ist die Landwirtschaft ein Hobby, für andere eine Übergangsphase, bei vielen ist sie \- teils seit Generationen \- eine stabile Einkommensform. Eines eint sie dabei alle: Das Herz und die Leidenschaft für die Landwirtschaft. Ihre größte Herausforderung ist die knappe Arbeitszeit. Auch das Ausnutzen von Kostenvorteilen fällt bei den vergleichsweise kleinen Betriebsgrößen schwer. Die Gefahr ist dann groß, dass der Nebenerwerb zum Zuschussgeschäft wird. Aber es gibt Nebenerwerbslandwirte, denen es als "Künstler knapper Ressourcen" gelingt, Hauptberuf und Landwirtschaft optimal miteinander zu verzahnen und auch mit dem Nebenerwerb gutes Geld zu verdienen. top agrar stellt in seiner neuen Ausgabe 9/2010 deutschlandweit fünf Betriebe und ihre Erfolgsrezepte vor:
Reinhard Korfmann führt neben einer Firma für Kleinkläranlagen einen erfolgreichen Ackerbaubetrieb. Das erfordert einiges an Organisationstalent \- rechnet sich aber. Martin Lütke Wienker hält 60 Sauen und arbeitet bei einer landwirtschaftlichen Buchstelle. Unterm Strich geht die Rechnung auf \- aber die Belastung ist beachtlich. Heizungsbauer Stefan Strittmatter aus dem Hotzenwald hält 32 Mutterkühe im Nebenerwerb. Weil er wenig Kosten hat, verdient er damit gutes Geld. Agrarbanker Jens Auerswald aus Sachsen führt nach Feierabend einen straff organisierten Ackerbaubetrieb. Das hat auch steuerliche Vorteile. Hans Obermeyer aus der Oberpfalz mästet seit Jahrzehnten Bullen im Nebenerwerb. Trotzdem glänzt er mit überdurchschnittlichen