Im Streit um das Familienerbe beim Fleischereikonzern Tönnies hat Geschäftsführer Clemens Tönnies einen kleinen Sieg errungen. Das meldet das Handelsblatt online. Am Freitag lehnte das Landgericht Bielefeld zwei Klagen von Robert Tönnies ab. Der jüngere der beiden Gesellschafter hatte seinen Onkel verklagt, weil dieser in einer Gesellschafterversammlung gegen seinen Vorschlag gestimmt hatte, dem langjährigen Tönnies-Steuerberater Schnusenberg und dessen Wirtschaftsberaterfirma zu kündigen.
Robert Tönnies war der Auffassung gewesen, „die Ablehnung der Beschlussvorschläge durch Clemens Tönnies sei treuwidrig und damit nichtig“. Die beiden Parteien hätten sich vor der Urteilsverkündung bereits geeinigt, so das Handelsblatt.
Im zweiten Teil der Klage, in der es um die Kündigung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Lohr and Company ging, urteilte das Gericht ebenfalls gegen Robert Tönnies. Dieser hatte argumentiert, das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem Seniorpartner der Gesellschaft sei zerrüttet gewesen. Das Gericht sah das anders.
Der Rechtsstreit ist nur einer von fünf, den Robert und Clemens Tönnies derzeit austragen. Die beiden Gesellschafter des Fleischereikonzerns Tönnies streiten um das Erbe, das Bernd Tönnies, Vater von Robert und Bruder von Clemens, hinterlassen hat. Robert Tönnies will eine Schenkung von fünf Prozent der Firmenanteile an seinen Onkel widerrufen. Er wirft ihm groben Undank vor. Am Montag beginnt zudem ein neuer Prozess vor dem Oberlandesgericht, in dem Clemens Tönnies das Doppelstimmrecht zugesprochen bekommen will. Das Landgericht Bielefeld hatte dem in zweiter Instanz widersprochen.
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