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Gerig: Russisches Importverbot hat wenig mit Milchpreisverfall zu tun

Die russischen Gegensanktionen haben nach Ansicht des CDU-Agarexperten Alois Gerig kaum zum Verfall der Milchpreise beigetragen. Es gebe auf dem Weltmarkt grundsätzlich einen Preiseinbruch. Die EU müsse gegensteuern. Aber auch die Verbraucher könnten "mit dem richtigen Griff ins richtige Regal" den Milchbauern helfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die russischen Gegensanktionen haben nach Ansicht des CDU-Agarexperten Alois Gerig kaum zum Verfall der Milchpreise beigetragen. Es gebe auf dem Weltmarkt grundsätzlich einen Preiseinbruch, sagte Gerig im Deutschlandfunk. Die EU müsse gegensteuern. Aber auch die Verbraucher könnten "mit dem richtigen Griff ins richtige Regal" den deutschen Milchbauern helfen.


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„Man geht unter Experten davon aus, dass der Russland-Effekt bei zwei bis drei Cent je Liter Milch sind. Es kommen viele Dinge zusammen, dass auf dem Weltmarkt eben der Markt zusammengebrochen ist, da ist die Nachfrage zurückgegangen und das Angebot hat sich gesteigert. Und dadurch ist der Preis so extrem unter Druck gekommen, ich hoffe auch, dass wir auf politischem Wege uns mit Russland doch irgendwann mal dahingehend einigen können, dass dieses Embargo gelockert werden kann“, so der CDU-Politiker weiter.


Laut Gerig sind die deutschen Milchbauern in der Lage, zu Wettbewerbsbedingungen auf dem Milchmarkt bestehen zu können. Und wenn weltweit der Preis zusammenbricht, dann seien eben auch sie betroffen. Die Lage bei den Milchbauern sei aber in der Tat dramatisch, das sei zum einen der starke Milchpreiseinbruch, zum anderen die große Trockenheit, die die Lage in weiten Teilen Deutschlands herrschte und die Dramatik dadurch noch verschärft. „Da geht es tatsächlich mitunter ganz schnell auch um Existenzen.“


Gerig macht vor allem den Handel für die schlechten Preise verantwortlich. Dieser würde gnadenlos die Situation ausnutzen und die Verarbeiter und die Vermarkter gegeneinander ausspielen. „Da braucht es eben auch ein bisschen Gefühl und auch ein bisschen Verantwortungsbewusstsein beim Lebensmitteleinzelhandel. So groß bräuchte dieser Einbruch draußen nicht sein, es würde keinem Verbraucher wirklich schaden, wenn er für den Liter Milch fünf Cent mehr bezahlt, und für die Bauern wäre es natürlich sehr wichtig“, sagt Gerig.


Der Politiker hofft nun auf die EU. „National, deutschlandweit werden wir da sicher nicht eingreifen können, aber die EU steht da ein Stück weit mit in der Verantwortung. Durch Auslaufen des Milchmarkts hat man versprochen, dass man die Landwirte dann nicht alleine lässt, wenn es zu sehr extremen Preiseinbrüchen kommen wird. Es sind beispielsweise auch Gelder aufgelaufen von Strafabgaben, diese sogenannten Mittel aus der Subabgabe, die irgendwo um eine Milliarde Euro sind, die muss man jetzt gezielt einsetzen. Es wird Anfang September einen Sonderagrarministerrat geben in Europa, der sich über solche Dinge Gedanken machen muss“, so Gerig im Interview.


Er ruft zudem alle Verantwortlichen auf, mehr Aufklärung zu betreiben, um den deutschen Verbrauchern klarmachen, dass man mit dem richtigen Griff ins richtige Regal auch dafür Sorge tragen kann, wie die deutschen Bauern produzieren.“Und dass die Landwirte in Deutschland bereit sind, sich den Märkten zu stellen, das wissen wir. Die haben viel umgestellt auf biologische Landwirte, jetzt springen einige wieder ab, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnen lässt.“

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