Der Futtermittel-Skandal um mit Schimmel verunreinigten Mais hat für den Importeur Alfred C. Toepfer International nun ein juristisches Nachspiel. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat laut der Nordwest-Zeitung Strafanzeige gegen den Agrarhandelskonzern gestellt. Er hatte den Mais aus Serbien nach Brake importiert. Die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte den Eingang der Anzeige. „Wir prüfen jetzt, ob es einen Anfangsverdacht gibt“, kündigte Oberstaatsanwältin Nana Frombach an.
Die Behörde begründet ihren Schritt damit, dass das Unternehmen möglicherweise der Verpflichtung zu Eigenkontrollen nicht nachgekommen ist oder Ergebnisse nicht weitergegeben habe. Von den 45.000 t Mais aus Serbien, die Toepfer gekauft hatte, waren 10.000 t zu Tierfutter verarbeitet worden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Verbands Tiernahrung, Bernhard Krüsken, regte parallel dazu an, Schadenersatzansprüche an den gemeinsamen Vorlieferanten „zu bündeln“. Insgesamt sei „ein Loch im System sichtbar geworden“.
Noch nicht geklärt ist unterdessen, was mit den rund 10.000 t Mais geschehen soll, die noch im Braker Hafen liegen. Uwe Schiemann, Prokurist beim Hafeneigentümer J. Müller Agri, sagte dazu der Zeitung, dass dass der Wareneigentümer und die Überwachungsbehörden untereinander klären müssten. (ad)
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