Die Sorgen der Landwirte um die diesjährige Ernte sind nach Einschätzung des DBV auch nach den Gewittern mit Starkregen in einzelnen Regionen weiterhin groß. „Mancherorts war der Regen im wahrsten Sinne des Wortes nur der Tropfen auf den heißen Stein“, betonte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born.
Die Befürchtungen vor allem der Bauern in den Grünlandgebieten der Mittelgebirge nähmen angesichts des heißen und trockenen Wetters in weiten Teilen Deutschlands zu. Neben den Getreide- und Rapsbeständen mache der fehlende erste Grünlandschnitt den Milchviehbetrieben große Schwierigkeiten. Umso wichtiger würden die Ertragsentwicklungen der Maisbestände, wozu aber jetzt ausreichend Niederschläge notwendig seien, erläuterte Born.
Nach wie vor besonders stark von der Trockenheit betroffen seien die Mitte und der Osten Deutschlands. Die Wintergerstenbestände reagierten vielerorts bereits mit einer Notreife. Zu den Regenfällen im Westen und Südwesten Deutschlands erklärte der DBV-Generalsekretär, die Niederschlagsmengen seien innerhalb kurzer Zeit so hoch gewesen, dass das Wasser bei extrem ausgetrockneten Böden oberirdisch abgeflossen sei und für eine Versorgung der Wurzeln nun nicht zur Verfügung gestanden habe. Eine durchgängige Erholung der Feldbestände sei nicht eingetreten.
Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel unterstrich am vergangenen Mittwoch im Landwirtschaftsschuss des Landtags, dass das Ausmaß möglicher Ertragseinbußen bislang nur geschätzt werden könne. Wenn die Witterung in den kommenden Wochen günstig verlaufe, könne die Natur „noch einiges aufholen“, betonte Remmel. Sofern sich zur Ernte gravierende Trockenheitsschäden zeigten, seien vor allem die Liquiditätshilfen der Landwirtschaftlichen Rentenbank „das Programm der Wahl“. Bayern kündigte Soforthilfen für die betroffenen Höfe an. (AgE)