Die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Gitta Connemann, hat die neuen Anforderungen, die EDEKA Milcherzeugern auferlegen will, die für die Eigenmarken des Konzerns produzieren, scharf kritisiert.
"Die Argumentation von EDEKA ist doppelzüngig. Das Handelsunternehmen behauptet, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Zahlen sollen dafür aber die Milchbauern." Dafür fehlt Connemann jedes Verständnis. Ende Mai auf dem Milchgipfel habe es noch geheißen: Der Handel werde seinen Beitrag zum Erhalt der landwirtschaftlichen Erzeugung leisten und stehe auch an der Seite der deutschen Landwirtschaft. Anspruch und Wirklichkeit klafften leider weit auseinander. "Während die Erzeugerpreise nach wie vor auf historischem Tief verharren, sattelt die EDEKA drauf", geißelt die Unionspolitikerin die Strategie des Marktführers im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.
Wer Lebensmittel wirklich liebe, müsse diese auch honorieren. Scheinbar gelte dieser Werbespruch für alle, nur nicht für die EDEKA selbst. "Die Konzernzentrale schraubt die Anforderungen in die Höhe, ohne einen einzigen Cent mehr dafür anzubieten. Viele Betriebe müssen investieren, um den Anforderungskatalog erfüllen zu können. In dieser Krise kann dies gerade für viele kleinere Betriebe das Aus bedeuten", beschreibt die Spitzenpolitikerin der Union die Folgen. Einmal mehr nutze das Handelsunternehmen seine Marktmacht zu Lasten von Bauern aus. Für Connemann beweist das nur eines: "Wir brauchen eine echte Reform des Kartellrechts. Giganten wie der EDEKA müssen Grenzen gesetzt werden. Hier steht das Bundeswirtschaftsministerium in der Pflicht."