Zu einem Disput über schädliche Rückstände in Obst und Gemüse ist es in der vergangenen Woche gekommen. Ausgangspunkt war eine Untersuchung von Greenpeace, bei der nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel in Kopfsalat und Rucola entdeckt worden waren. Insgesamt 29 von 36 Proben der Salate aus Supermärkten und Discountern seien mit Rückständen belastet gewesen, erklärte die Umweltorganisation. Elf der 21 Kopfsalate und vier der zwölf Rucola-Proben aus konventionellem Anbau seien nicht empfehlenswert. Als Grund führte Greenpeace den winterlichen Anbau in Gewächshäusern an, wo viele Pflanzenschutzmittel verwendet würden.
Greenpeace hat zudem Strafanzeige gegen Tengelmann erstattet, da in Kopfsalat die Akute Referenzdosis (ARfD) eines Wirkstoffs überschritten worden sei. Zudem habe das Labor Wirkstoffe entdeckt, die in der EU nicht zugelassen seien. Neben italienischer Ware sei auch ein Kopfsalat aus Deutschland betroffen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) verwies auf toxikologische Bewertungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), bei denen in der Vergangenheit keine akute Gesundheitsgefährdung durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt worden sei - anders als es von Greenpeace in Veröffentlichungen immer wieder vorgetäuscht werde. Auch der Industrieverband Agrar (IVA) hält die Warnung vor dem "Risikoprodukt" Wintersalat für überzogen.