Heftige Niederschläge und weiträumige Überflutungen haben in Teilen Kanadas für erhebliche Schäden in der Landwirtschaft gesorgt. Wie kanadische Medien berichteten, zogen die Unwetter Anfang Juli vor allem in den Prärieprovinzen Manitoba und Saskatchewan bis zu 1,6 Mio ha landwirtschaftlicher Nutzfläche in Mitleidenschaft. Dabei soll es sich zum überwiegenden Teil um Raps gehandelt haben, der in den zwei Bundesstaaten zu den wichtigsten Feldfrüchten zählt.
Die flutbedingten Schäden an Feldbeständen und Gebäuden könnten sich nach Medienangaben auf bis zu 1 Mrd Can$ (690 Mio Euro) belaufen.
Der kanadische Landwirtschaftsminister Gerry Ritz lehnte unterdessen schnelle Nothilfen für die betroffenen Landwirte ab und verwies stattdessen auf bestehende Versicherungen gegen Naturkatastrophen. Diese hätten sich schon bei der letzten großen Flut im Jahr 2011 bewährt und könnten auch jetzt in Anspruch genommen werden, erklärte Ritz.
Der Vorsitzende der Farmervereinigung Keystone Agricultual Producers (KAP), Doug Chorney, wies jedoch darauf hin, dass viele Landwirte in diesen Bundesstaaten nach 2011 nun bereits zum zweiten Mal mit erheblichen Flutschäden und Kosten konfrontiert seien. Ohne ein zusätzliches Nothilfeprogramm bestehe deshalb die Gefahr, dass Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage gerieten und das Geschäft aufgeben müssten. Schon jetzt werde in manchen Gegenden von Futtermittelknappheit und Plänen zum zwangsweisen Bestandsabbau in Viehbetrieben berichtet, so Chorney. Eine Versicherung gegen Feldverluste sei dabei keine Hilfe.