Bis zum Jahr 2014 verharrten die EU-Getreidepreise auf einem Niveau, das das Niveau der letzten zehn Jahre übertreffe - allerdings deutlich unter den Preisen der vergangenen Monaten und mit erheblichen Schwankungen, prophezeite die Brüsseler Behörde am vergangenen Freitag in ihren jüngsten Marktprognosen. Von der steigenden US-Nachfrage nach Mais zur Biospriterzeugung erwartet sie eine dauerhafte Aufwertung von Futtergetreide, was den Export von Gerste und Mais aus der Gemeinschaft beflügeln dürfte. Die Nachfrage nach Ölsaaten werde durch die bis 2014 erwartete Verdoppelung der EU-Biodieselproduktion weiter wachsen. Trotz der hohen Futterpreise böten sich auch der europäischen Veredelungswirtschaft solide Perspektiven. Unterstützt durch einen zunehmenden Fleischkonsum werde die Schweine- und Geflügelfleischproduktion wachsen. Die Erzeugung von Rind- und Schaffleisch werde hingegen weiter schrumpfen, und außer bei Rindfleisch werde die Gemeinschaft ab 2008 auch bei Geflügelfleisch zum Nettoimporteur. Für die Milchproduktion sagt die Kommission nur eine Produktionssteigerung um 100 000 t voraus - die zum 1. April dieses Jahres erfolgte 2 %-ige Aufstockung der Milchquoten ist darin allerdings noch nicht berücksichtigt. Wenn die EU-Behörde Recht behält, steigen die landwirtschaftlichen Einkommen in der Gemeinschaft bis 2014 real und pro Arbeitskraft um insgesamt 18,1 %. Während sich die Landwirte in den zehn im Mai 2004 beigetretenen Länder über einen Zuwachs von 31,2 % freuen und ihre Kollegen in Bulgarien sowie Rumänien sich sogar auf 87,6 % einstellen können, müssen sich die Landwirte in den "alten" Mitgliedstaaten mit 7,1 % begnügen.